Gemischter Chor "Die Leineweber"
Singen macht Spaß
1946-1949
1950-1959
1960-1969
1970-1979
1980-1989
1990-1999
2000-2009
2010-2019

Jahreshauptversammlung am 26.01.1980

 

Vorstand 1980:

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Irmgard Schlüter

Kassiererin :                Edith König

 

Die erste Veranstaltung im Jahre 1980 fand am

 

15.03.1980 statt. Es war ein Film- und Diaabend in der Gaststätte Tiemann. Es machte großen Spaß, noch einmal an die Berlin- Fahrten, die vielen Feste und Wanderungen aus vergangenen Jahren erinnert zu werden.

 

 

Am Sonntag, dem 27.04.1980 hatte der Chor gleich zwei Konzerte zu bestreiten. Frühmorgens fuhr er mit dem Bus nach Solingen, wo anläßlich des deutschen Sängertages ein Konzert der Meisterchöre stattfand. Gesungen wurden dort „Lieder aus der Matragegend“ von Kodaly.

Das mitgenommene Mittagessen wurde im Bus verzehrt, da der Chor schon um 16.00 Uhr wieder in Gütersloh sein mußte, wo vom Sängerkreis Ravensberg um 17.00 Uhr ein Konzert in der Stadthalle stattfand. Der Beitrag der Leineweber war „Talismane“ von Robert Schumann. Trotz intensiver vorheriger Proben gelang dem Chor der Vortrag nicht so, wie er es sich wohl gewünscht hatte.

Anschließend wurde man von der Familie Stehr in ihre Wohnung eingeladen, wo man reichlich mit Getränken versorgt wurde.

 

Am 01.05.1980 wurde die traditionelle Mai-Wanderung gemacht. Eine große Leineweber-Schar hatte sich an der Schönen Aussicht eingefunden. Man wanderte bei strahlendem Sonnenschein über den Kamm des Teutoburger Waldes zu der Gaststätte Deppe in Lämershagen. Hier gab es ein leckeres Mittagessen. Danach ging es durch die Senne zum Cafe Landwehr, wo ausreichend Kaffee, Tee und andere geistigen Getränke serviert wurden. Die ganz unentwegten gingen dann zu Fuß zur Endstation Senne, während die anderen den Bus bevorzugten. Von dort ging es mit der Straßenbahn zurück nach Bielefeld.

 

Am 08.05.1980 stand dem Chor die wohl schwerste Aufgabe des Jahres bevor: Die Schallplattenaufnahme.

Hier besang der Chor eine Seite der Schallplatte mit weltlichen Liedern: Feuer, Feuer, - Ich fahr dahin, - Musikaklang, - Bilder aus der Matragegend und Schwefelhölzle.

Die andere Seite der Platte wurde mit geistlichen Chorwerken besungen: Nun schein du Glanz der Herrlichkeit, - Richte mich, Gott, - Talismane und Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser. Die Aufnahme verlief überraschend gut. Viel besser, als man erwartet hatte.

 

Am. 01.06.1980, dem Tag des Liedes, wurde zunächst einmal Frau Aenne Abel ein Ständchen gebracht, die gerade eine schwere Krankheit auskurierte.

Danach sang man wie eigentlich immer am Tag des Liedes im Botanischen Garten. In den Pausen des Chores spielte  wieder das Richard Lörcher Oktett  seine Bläsermusik. Leider konnten die Madrigale, Volks- und Sommerlieder nur wenige Besucher hören, da das Wetter sehr trüb war.

 

Am 22.06.1980 nullte die Chefin des Chores Erika Abel. Es war selbstverständlich für den Chor, ihr zu diesem Ehrentag musikalisch zu gratulieren.

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus!

 

Am 07.08.1980 begann Herr Haase mit den Proben der „Schneider-Lieder“ von Strohbach, die im Konzert am 14.Juni  1981 anläßlich des 35-jährigen Bestehens des Chores zum Vortrag kommen sollten. Man hätte zu dieser Zeit doch schon so gerne Weihnachtslieder gesungen, um die lästigen Sonderproben zu vermeiden, die dann später auch tatsächlich fällig waren.

 

Für den 28.09.1980 wurde der Chor vom Sängerkreis Ravensberg gebeten, die Feierstunde anläßlich der Ehrung verdienter Mitglieder des Sängerkreises in der Kunsthalle musikalisch zu umrahmen. Der Chor brachte „O Musika“ von Peurl und „Musika Klang“ von Bruch zum Vortrag.

 

Am 12.10.1980 machte der Chor eine Fahrt in die „Letter Heide“.

Der Vergnügungsausschuß war der Meinung, immer Bus fahren ist langweilig, nehmen wir doch einmal die Eisenbahn. Und so ging es am Sonntagmorgen mit dem Zug über Dortmund nach Lette, wo den Chor am Bahnhof schon zwei Planwagen erwarteten. Es war ziemlich kalt. Das Mittagessen auf einem Bauernhof schmeckte den Mitgliedern des Chores trotz der Kälte sehr gut und als man dann mit dem Planwagen wieder zurück nach Lette fuhr, kam sogar die Sonne zum Vorschein, so daß man nach dem Kaffeetrinken noch einen Spaziergang machen konnte. Am Abend ging es dann die gleiche Strecke wieder zurück nach Bielefeld.

 

Am 30.11.1980, dem 1. Advent, fand dann in der Altstädter Kirche um 16.00 Uhr die „Musik zur Weihnacht“ statt, die der Chor zusammen mit dem Blockflötenkreis des Ratsgymnasiums veranstaltete. Ein großes Publikum - die Kirche war noch nie so voll - lauschte einem Programm, das aus großen Chorwerken wie „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“, von Liesken, „Talismane“ von Schumann, „O Heiland reiß die Himmel auf“ von Brahms, „Fürchtet Euch nicht“ von Toppff und Weihnachtsliedern wie „Unser lieben Frauen Traum“ von Reger, „Hosianna, dem Sohne Davids“, „Psallite“, „Du hast o Jesulein kein Bett“ von Liebhold, und den fünf europäischen Volksliedern von W. Jehn bestand. Die Zuhörer zeigten mit viel Beifall, daß sie von den Beiträgen des Chores und denen des Blockflötenkreises sehr begeistert waren.

 

Den Abschluß des Chorjahres bildete am 18.12.1980 die Weihnachtsfeier.

Wie immer war der Raum mit Tannengrün und Kerzen geschmückt, sogar einen Weihnachtbaum gab es. Man verbrachte einige gemütliche Stunden zusammen, sang altbekannte Weihnachtslieder und lauschte Geschichten und Gedichten und dem Klavierspiel von Herrn Haase und Susanne Sievert. Es war ein wirklich schöner Jahresabschluß.

 

Am Sonntag, dem 21.12.1980, dem 4. Advent, sang der Chor noch einmal, wie in jedem Jahr, im Laurentius-Heim. Herr Haase hatte für dieses kleine Konzert extra drei Chorsätze von alten Weihnachtsliedern (O Tannenbaum - Stille Nacht - und O Du fröhliche) geschrieben, die von den alten Leuten mitgesungen werden konnten, was sie auch fleißig taten.

Die Sängerinnen und Sänger verließen das Heim in dem Bewußtsein, alten Menschen ein wenig Weihnachtsfreude gebracht zu haben.

 

 

Jahreshauptversammlung am 31.01.1981

 

Vorstand 1981:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Irmgard Schlüter

Kassiererin :                Edith König

 

Das Jahr 1981 begann der Leineweberchor recht sportlich. Nach langer Zeit kegelte er wieder einmal am 28.02.1981 im Stadthotel.

 

Am 07.03.1981 mußte der Chor dann erstmals in diesem Jahr sein gesangliches Können unter Beweis stellen, fand doch in der Aula der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold ein Konzert der Meisterchöre statt, bei dem der „Leineweberchor“ neben fünf anderen Meisterchören bestehen mußte. Die Vorträge „Feuer, Feuer“ von Morley, „Gott behüte Dich“ von Lechner, „Landsknechtsständchen“ von di Lasso, „Fließet dahin“ von Bennet und „Hans und Grete“ von Eccard wurden vom Publikum mit großem Beifall bedacht.

 

Wie schon im Jahre 1980 veranstaltete der Chor auch am21.03.1981 einen Film- und Diaabend in der Gaststätte Tödheide. Es machte großen Spaß, wieder alte Aufnahmen von den Reisen nach Norwegen, England, Berlin und von zahlreichen Festen und Ausflügen zu sehen.

 

Am 01.05.1981 wurde wieder der traditionelle Mai-Ausflug gemacht. In diesem Jahr ging es bei Sonnenschein auf dem Hinweg zum Quellental, wo ein gutes Mittagessen auf die Wanderer wartete. Auf dem Rückweg verließ den Chor die Sonne. Statt dessen bescherte ihnen Petrus Regen und Schnee.

 

Zum Tag des Liedes, am 31.05.1981 musizierte der Chor wieder im Botanischen Garten zusammen mit dem Richard Lörcher Oktett. Bei schönstem Sonnenschein machte das Singen der Volks- und Sommerlieder besonders viel Spaß.

 

Das wichtigste Konzert in diesem Jahr war das Jubiläumskonzert anläßlich des 35-jährigen Bestehens des Chores am 14.06.1981 in der Aula des Cecilien-Gymnasiums.

 

Neben Madrigalen von Morley, Lechner, Bennet und Eccard, vierstimmigen Gesängen von Haydn, drei Volksliedsätzen von Brahms, den „Bildern aus der Matragegend“ von Kodaly stand im Mittelpunkt des Konzertes als Erstaufführung die „Schneider Romanzen“ von Siegfried Strohbach, die dem Chor auch recht gut gelangen zumal er auch an Dietmar Joseph einen ausgezeichneten Begleiter hatte. Alle Gesänge des Chores und auch die Klavier-Vorträge von Dietmar Joseph wurden vom leider nicht sehr zahlreich erschienenen Publikum mit großem Beifall bedacht.

 

Am 07.11.1981 feierte der Chor dann im Kreuzkrug seinen 35. Geburtstag.

Nach einem sehr guten Essen und zahlreichen Ehrungen wurde getanzt bis weit nach Mitternacht.

 

Ein Ereignis ganz besonderer Art konnte der Chor in diesem Jahr verzeichnen.

 

Für die „Musik zum Advent“ am 29.11.1981, dem 1. Advent in der Altstädter Kirche benötigte Herr Haase keine Sonderprobe. Das Konzert war wie immer gut besucht. Außer „Fürchtet Euch nicht“ von Toppff, „Uns ist ein Kind geboren“ von Liebhold, zwei Liedkantaten von Fegers, zusammen mit den „Ave Maria zart“ und „Gloria in exelsis Deo“, „Lobt Gott, Ihr Christen allegleich" von Schröter und „Es ist ein Ros entsprungen“ von Praetorius sang der Chor noch sechs europäische Weihnachtslieder von Jehn. Auch die Zuhörer wurden wieder mit in das Konzert einbezogen. Im Wechsel sang der Chor „Ich steh an deiner Krippen hier“ und „Macht hoch die Tür“ mit dem Publikum.

 

Am letzten Sonntag vor Weihnachten, dem 20.12.1981, sang der Chor wieder im Laurentius-Altenheim, um den alten Menschen wieder etwas Freude zu bringen.

 

Der letzte Chorabend war wie immer einer Chor-Weihnachtsfeier vorbehalten.

 

Am 18.12.1981 verlebte der Chor bei Kerzenschein, selbstgebackenen Plätzchen, Blockflöten-Vorträgen, Gedichten und Weihnachtsgeschichten einige fröhliche Stunden.

 

Ein Ereignis hat die Mitglieder des Chores wohl sehr bedrückt. Am 19.März verstarb der Sangesbruder Jochen Vogt, und am 24.März begleitete der Chor ihn zur letzten Ruhe.

 

Am 28.12.1981 brachte der Chor Lotti und Kurt Paepenmöller ein zünftiges Ständchen zu ihrer Silberhochzeit.

 

Im Jahre 1981 traten 5 neue Sängerinnen und Sänger dem Chor bei, so daß man am Ende des Jahres 58 aktive Mitglieder hatte.

 

 

Jahreshauptversammlung am 13.02.1982

 

Vorstand 1982:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Irmgard Schlüter

Kassiererin :                Edith König

 

Im Jahre 1982 brachte der Chor das erste Ständchen seinem erkrankten Chormitglied Magdalena Kozak, die an ihrem Geburtstag, dem 26. Januar im Krankenhaus lag.

 

Da in diesem Jahr nur ein Konzert vorgesehen war, nämlich das Weihnachtskonzert, konnte man sich auf die Übungsabende während des ganzen Jahres voll auf dieses Konzert und auf die im Jahre 1983 anstehenden schweren Aufgaben konzentrieren.

 

Am 01.05.1982, dem Tag der Mai-Wanderung, meinte es Petrus gar nicht gut. Aber trotz des schlechten Wetters hatten sich ca. 20 Leineweber bei „Peter Auf´ m Berge“ eingefunden, um bis zum Bergfrieden zu wandern. Ganz unentwegte machten sogar noch einen Umweg, auf dem sie so steile Abhänge zu bewältigen hatten, daß fast ein Abseilen erforderlich gewesen wäre. Im Bergfrieden wurde der Chor dann mit einem sehr guten Mittagessen belohnt. Auf dem Rückweg regnete es immer noch, so daß alle froh waren, als sie das schützende Dach ihres Autos erreichten.

 

 

Am 20.05.1982 mußte der Chor gleich zwei Ständchen bringen.

Zuerst sang man zum Geburtstag von Edith Bunte, fuhr anschließend  nach Heepen, wo Elisabeth und Gerd Homann ihre Silberhochzeit feierten. Beide male dirigierte der Vize-Vize Dirigent Klaus Köchel, welches allen viel Spaß bereitete und ganz gut klappte.

 

Den Tag des Liedes hatte man auf den 23.05.1982 vorverlegt. Er verlief in gewohnter Weise: zusammen mit dem Richard Lörcher Oktett musizierte man im Botanischen Garten, nachdem man sich vorher bei Frau Änne Abel eingesungen und ihr gleichzeitig damit ein Ständchen gebracht hatte.

Dies sollte das letzte Mal gewesen sein, daß der Chor ihr mit dem Singen eine Freude bereiten konnte, denn am 02.Juli starb die bei allen sehr beliebte Frau. Es war selbstverständlich, daß der Chor sie auf ihrem letzten Weg am 06.Juli begleitete und mit zwei Chorsätzen zur Gestaltung der Trauerfeier beitrug.

 

Am 11.07.1982 machte der Chor eine große Weserfahrt. Man fuhr mit dem Bus bei strahlendem Sonnenschein bis Beverungen, dann weiter mit dem Schiff nach Karlshafen. Dann begannen die Strapazen. Bei glühender Hitze zog man mittags um 12 Uhr los. Nach dem Besteigen eines ziemlich steilen Berges fand man auf der Anhöhe ein wunderbar schattiges Plätzchen, wo man das mitgenommene Mittagessen einnahm. Nachdem man sich lange Zeit ausgeruht und auch gesungen hatte, ging es weiter durch Wälder und Felder an der Weser entlang nach Beverungen. Von dort aus trat man mit dem Bus die Heimreise an.

 

Am 23.07.1982 sang der Chor in der Kirche zu Kirch Dornberg zur Trauung von Renate Ritter, die nun Neumann heißt, nachdem man am 21.07.1982 im Waldfrieden noch kräftig gepoltert hatte.

 

Nach den großen Ferien begann dann die intensive Probearbeit für das Weihnachtkonzert. Alle Sängerinnen und Sänger waren begeistert, denn Herr Haase hatte ein sehr schönes Programm, zum Teil alte Lieder, zusammengestellt. Doch dann kam die große Schreckensnachricht.

Am Sonntag hatte Herr Haase noch die Probe geleitet, und am Freitag darauf mußte er schon ins Krankenhaus, um operiert zu werden. Aus der Traum vom schönen Weihnachtskonzert. Die Proben wurden in den nächsten Wochen von Günther Landwehr geleitet, da man ja am 4. Advent wieder im Laurentiusheim Singen wollte, um den alten Menschen etwas Weihnachtsfreude zu bringen.

 

Vorher fuhr der Chor jedoch noch am 1. Advent, dem Tag, an dem eigentlich die Musik zum Advent stattfinden sollte, zu Herr Haase nach Bad Oeynhausen, um dort unter Günther Landwehrs Leitung ein kleines Weihnachtskonzert zu veranstalten.

 

Wie in all den vergangenen Jahren saß der Chor auch in diesem Jahr am letzten Donnerstag vor Weihnachten, dem 15. Dezember wieder gemütlich zusammen, um in einer Weihnachtsfeier, an der auch einige passive Mitglieder teilnahmen, das Jahr ausklingen zu lassen. Zur großen Freude der Mitglieder des Chores konnte man auch Herrn Haase begrüßen, der mit dem Chor gemeinsam den inzwischen recht groß gewordenen Flötenchor und schönen Weihnachtsgeschichten lauschen konnte.

 

Als alle Chormitglieder glaubten, das Chorjahr wäre wohl abgeschlossen, erhielt man am Heiligen Abend noch die traurige Nachricht, daß das Chormitglied Ingrid Lückemann am 23. Dezember nach langer Krankheit gestorben ist. Trotz der Weihnachtsfeiertage gelang es, einen Chor zusammenzustellen, der bei der Trauerfeier am 28. Dezember zwei Choräle von Bach sang.

Dieses war wirklich kein schöner Jahresabschluß.

 

1982 haben 10 Mitglieder den Chor verlassen. Vier neue Sängerinnen und Sänger sind dazugekommen, so daß man am Ende des Jahres einen Bestand von 52 aktiven Mitgliedern aufweisen konnte.

 

 

Jahreshauptversammlung am 23.01.1983

 

Vorstand 1983:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Irmgard Schlüter

Kassiererin :                Edith König

 

Das erste Halbjahr dieses Jahres stand ganz im Zeichen zweier großer Ereignisse: Des Leistungssingens am 05.06.1983 und der Fahrt nach Hamburg am 17. und 18.06.1983, wo man anläßlich des deutschen Sängerbundtages ein Stundenkonzert geben wollte.

 

Herr Haase hatte als Wahlchor für das Meisterchorsingen die „Nachtmusikanten“ von Kurt Hessenberg ausgewählt, der dem Chor sehr viel Schwierigkeiten bereitete. Mit dem Volkslied „Es dunkelt schon in der Heide“ von Willi Träder hatte man dagegen weniger Mühe. Ende März bekam der Chor dann seinen Aufgabechor, das „Gebet der Maus“ von Radermacher zugeschickt.

Man hatte den Chor in den vergangenen Jahren vor schwerere Probleme gestellt, so daß er diese Aufgabe verhältnismäßig leicht meisterte.

 

Diese harte Probearbeit in den ersten Monaten wurde unterbrochen von dem 1. Mai-Ausflug, der eine große Leineweber-Schar mit ihren Familien  und Freunden von der Senner Endstation zu der Gaststätte Deppe in Lämershagen führte, wo man gemeinsam sein Mittagessen einnahm.

Wenn man auch auf dem Rückweg fünf Wanderer verloren hatte, an der Gaststätte zum Eisernen Anton fand sich alles wieder zusammen. Es wurde noch ein schöner Tag, fast ohne Regen.

 

Nun hatte der Chor nur noch gut 4 Wochen Zeit zur Vorbereitung für das Meisterchorsingen.

 

Um viele Sonderproben zu vermeiden, verbrachte man am Sonntag, dem 29.05.1983 den ganzen Tag im „Trainingslager“ im Clubhaus des Gadderbaumer Turnvereines.

Da an diesem Tag auch der Tag des Liedes war, ging man gegen 11 Uhr in den Botanischen Garten, um dort traditionsgemäß mit dem Richard Lörcher Oktett zu musizieren.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurde dann noch einige Stunden intensiv geprobt. Der Tag hatte den Chor ein großes Stück weitergebracht, trotz der kurzen Probe für das Singen im Botanischen Garten, und man konnte nun dem Meisterchorsingen gelassen entgegensehen.

 

Am 05.06.1983 fuhren die Mitglieder des Leineweberchores dann auch froh und munter mit dem Bus nach Solingen. Da der Auftritt erst gegen 16.30 Uhr war, hatte man dort noch viel Zeit zum Proben. Man fand im Clubhaus des Solinger Turnerbundes einen vortrefflichen Übungsraum und fuhr, nachdem man sich noch mit Kaffee gestärkt hatte, zum Theater und Konzerthaus.

Nach den Liedvorträgen hatten alle das Gefühl, gut gesungen zu haben und erwarteten nun das Stundenlied. Man bekam das Lied „Schließe mir die Augen beide“ von Franz Möckl, das keine großen Schwierigkeiten bereitete. War es nun das lange Warten oder die vorgerückte Stunde? Der Vortrag des Stundenliedes war nicht ganz so gut wie bei der Probe. Endlich wurde dann die Benotung der einzelnen Chöre bekannt gegeben. Der Leineweberchor war sehr erfreut über die guten Zensuren, die er bekam.

Für das Volkslied und den Aufgabechor die Note „Sehr gut“ und für den Wahlchor und das Stundenlied „Sehr gut-“. Es war das zweitbeste Ergebnis an diesem Tage.

Erst nach Mitternacht kam man wieder in Bielefeld an und alle waren froh und glücklich, den Titel „Meisterchor“ zum dritten Mal für 5 Jahre errungen zu haben.

 

Nun blieben dem Chor noch zwei Proben für das Konzert in Hamburg. Auf dem Programm standen die „Nachtmusikanten“ und drei Lieder von Heinrich Poos: „Annerle, wo warst du?“, „Sing mir, O Nachtigall“ und „Wenn ich durch die Berge meiner Heimat fahre“. Der Chor hatte diese Lieder natürlich in den vorausgegangenen Monaten schon mitgeprobt und alle waren der Meinung, sie saßen. Aber oh Schreck, es klappte jetzt auf einmal überhaupt nichts mehr. Als man am letzten Donnerstag vor der Abfahrt die Proben verließ, hatte jeder das Gefühl, das Konzert in Hamburg wird ein Reinfall. Aber trotzdem fuhr der Chor am nächsten Morgen in bester Stimmung los, wo er so pünktlich ankam, daß er vor dem Mittagessen im Kegel-Sport-Centrum noch eine Probe einlegen konnte. Und siehe da, es klappte und man hatte guten Grund, sich das vortreffliche Mittagessen schmecken zu lassen.

Um 14.30 Uhr fuhr der Bus dann zu den Quartieren, die teils im Hotel und teils privat eingenommen waren. Nach kurzem Aufenthalt ging es wieder zurück nach Hamburg und der Rest des Tages stand zur freien Verfügung. Viele Chormitglieder nutzten die Gelegenheit, Konzerte zu besuchen, um den Gesang guter in- und ausländischer Chöre zu erleben. Die Rückfahrt zu den Quartieren war für 22.30 Uhr angesetzt.

Am nächsten Morgen ging es, nachdem der Busfahrer die sehr verstreut wohnenden Chormitglieder eingesammelt hatte, wieder in die Stadt zum Kegel-Sport-Centrum, wo noch einmal geprobt wurde. Dann wurde der Chor zur Musikhalle gebracht, wo er im kleinen Saal, der eine sehr gute Akustik hatte, sich noch eine gute halbe Stunde einsang. Um 12 Uhr begann das Konzert. Obwohl der Zeitpunkt nicht sehr günstig war, hatte sich der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor den Leinewebern sang noch ein gemischter Chor und ein Männerchor.

Um 12.40 Uhr betrat der Leineweberchor das Podium.

 

Zitat aus der Chronik des Chores:

Wir haben selten so gut gesungen wie in diesem Konzert und wurden mit einem sehr starken Beifall belohnt.

Zitat Ende.

 

Danach konnte man sich das wohlverdiente Mittagessen im Kegel-Sport-Centrum gut schmecken lassen. Die letzten Stunden in Hamburg wurden von den Chormitgliedern zu einem Konzertbesuch oder zu einem Bummel durch die Stadt genutzt. Gegen 19 Uhr fuhr der Bus dann nach Bielefeld zurück, wo man gegen 22 Uhr, begeistert von den Eindrücken der beiden letzten Tage, ankam.

 

Kurz nach den Sommerferien begannen dann die Proben für die Musik zum Advent.

Da das Konzert 1982 leider ausfallen mußte, hatte man das gleiche Programm für dieses Jahr übernommen. Viel war aber von dem im vorigen Jahr einstudierten nicht mehr hängen geblieben, also gab es wieder anstrengende Proben. Da den Leinewebern das „Trainingslager“ im Mai so gut gefallen hatte, wiederholte man es am Buß und Bettag.

Man kam an diesem Tag ein ordentliches Stück weiter. Es war auch nicht so anstrengend, da zwischendurch immer wieder Entspannungsübungen gemacht wurden.

 

Am 12.11.1983 hatte man noch eine kleine Pflichtübung zu erledigen. Der Chor mußte zur Schallplattenaufnahme für die Platte „Bielefeld - musikalisches Porträt einer Stadt“. Außer den Leinewebern waren noch zahlreiche andere Bielefelder Chöre und Musikgruppen beteiligt. Die Leineweber sangen das Lied „Es dunkelt schon in der Heide“. Die Platte, deren Qualität den Leinewebern gar nicht zusagte, bekam der Chor kurz vor Weihnachten.

 

Am 29.11.1983, dem 1. Advent, fand dann das Weihnachtskonzert statt. Gesungen wurde nach langer Zeit wieder einmal in der Jodokuskirche, die voll besetzt war. Man sang viele aus früheren Jahren bekannte Lieder wie:

Nun schein, du Glanz der Herrlichkeit, Übers Gebirg Maria geht, Machet die Tore weit, Jubilate Deo, Exultate Deo, Virga Jesse floruit, Hodie Christus natus est, zwei Lieder im Satz von Herrn Haase ( O Bethlehem, du kleine Stadt und Zu Bethlehem geboren ) und viele andere. Neu im Programm waren „Wir harren Christ in dunkler Zeit“, „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ und „Freu dich Erd und Sternenzelt“.

Zusammen mit den Zuhörern sang der Chor dann „O Heiland, reiß die Himmel auf“ und „Macht hoch die Tür“. Zwischen den Liedvorträgen des Chores spielte Herr Grohmann Orgelwerke von Buxtehude, Bach, Jochum und Seger.

 

Am 4. Advent war der Chor wieder zu Gast im Laurentiusheim.

 

Den Abschluß des Leineweberchor - Jahres bildete die Weihnachtsfeier am Donnerstag, dem 22.12.1983 im Clubraum des Gadderbaumer Turnvereins. Der Saal war wie immer weihnachtlich geschmückt und bei Kaffee und Platenkuchen gab es den Flötenchor und einige schöne Weihnachtsgeschichten zu hören.

 

Zitat aus der Chronik des Chores:

Ein schönes und erfolgreiches Jahr 1983 liegt hinter uns, und wir alle wissen, daß uns auch das Jahr 1984 wieder vor einige schwierige Aufgaben stellen wird. Aber wenn sich alle Chormitglieder so einsetzen, wie im letzten Jahr, dann werden wir auch diese Aufgaben meistern.

Ende des Zitats.

 

 

Jahreshauptversammlung am 14.01.1984

 

Vorstand 1984:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Irmgard Schlüter

Kassiererin :                Edith König

 

Die erste Veranstaltung im neuen Jahr war die Karnevalsfeier am 18.02.1984 in den Räumen des Clubheimes in der Herrmannstraße. Obwohl nur sehr wenige Chormitglieder erschienen waren, verlebte man doch -bunt kostümiert- einen fröhlichen Abend.

 

Die Probenarbeit war in den ersten drei Monaten sehr intensiv, da schon am 01.04.1984 das erste öffentliche Auftreten vorgesehen war. Der Sängerkreis Ravensberg feierte sein 50 jähriges Bestehen und für den Festakt, der im kleinen Saal der Oetkerhalle stattfand, hatte man den Chor und den Geschwistern Turowsky (Flöte und Klavier) die musikalische Umrahmung übertragen. Der Leineweberchor eröffnete die Feierstunde mit den Madrigalen „Nun fanget an“ und „Ihr Musici, frisch auf“ von Hassler. Nach den Grußworten von Herrn Hegemann, dem Regierungspräsidenten Walter Stich, dem Bielefelder Oberbürgermeister, dem Gütersloher Bürgermeister und den Darbietungen der Geschwister Turowsky sang der Chor „Musikaklang“ von Max Bruch. Nach dem interessanten und launigen Festvortrag Prof. Rübben beendete man den Festakt mit dem Lied „Wer die Musik sich erkiest“ von Distler.

 

 

Zu dem Jubiläumskonzert am 28.04.1984 in der Oetkerhalle hatte man den Chor ebenfalls um seine Mitwirkung gebeten. Die Leineweber sangen in einer Chorgruppe zusammen mit dem Singkreis Sennestadt und der Chorgemeinschaft Brake die vier Lieder „Musika, die ganz liebliche Kunst“ von Jeep, „O Musika, du edle Kunst“ von Peuerl, „Viele verachten die edele Musik“ von Wolters und „Zum Lobe der Musik“ von Distler.

 

Drei Tage später, am 01.05.1984 fand dann die traditionelle Regen-Wanderung zum Bergfrieden statt. Aber auch in diesem Jahr konnte den Leinewebern der Regen die gute Laune nicht nehmen. Frisch und fröhlich kam man im Bergfrieden an, wo im gemütlichen Kaminzimmer ein leckeres Mittagessen eingenommen wurde. Als die Leineweber wieder zurückwandern wollten, regnete es noch stärker, so daß einige mit dem Auto zurückfuhren. Als die restlichen Wanderer bei Peter auf´m Berge ankamen, hatten auch sie die Nase voll, und alle fuhren mit dem Auto nach Hause.

 

Am 22. und 23.06.1984 sollte die Stadtmusik von Willem Breuker (Amsterdam) stattfinden, an der auch der Leineweberchor mitzuwirken hatte. Der Chor wollte nun sofort mit den Proben für die beiden Lieder, die er zu singen hatte, beginnen. Er wollte – aber er konnte nicht. Endlich, Ende Mai bekam der Chor die Noten. Und was für Noten! So etwas hatten die Leineweber noch nie gesungen. Und diese Lieder „Bielefeld ist schön“ und „Die Ballade von Paula Klütenbrink“ mußten nun in drei Wochen einstudiert werden. Da waren wieder einige Sonderproben fällig.

 

So auch am 03.06.1984, wo man wieder das Trainingslager im Clubheim des Gadderbaumer Turnvereines aufsuchte. Auch an diesem Übungstag musizierte der Chor wieder mit dem Richard Lörcher Oktett im Botanischen Garten.

Interessant wurden in dieser Zeit die Proben durch die Anwesenheit des Westdeutschen Fernsehens, das die Vorbereitungen für die Stadtmusik festhielt und am 29.10.1984 sendete. Auch der Hörfunk brachte eine Reportage über die Stadtmusik, in der die Leineweber ebenfalls zu hören waren. Allmählich machten den Sängerinnen und Sängern das Einstudieren dieser beiden lustigen Lieder Spaß, und man sah der Stadtmusik ziemlich gelassen entgegen. Nach einer gelungenen Generalprobe auf dem Gelände der Musik- und Kunstschule, während der der Chor noch schnell den Schlußchor einstudieren mußte, war es dann

 

am 22.06.1984 soweit: Das Spektakel auf dem Alten Markt konnte losgehen. Außer den Leinewebern zählten noch 15 anderen Gruppen zu den mitwirkenden. Darunter unter anderem das Willem Breuker Kollektiv, einige Jazz-Bands, mehrere Gruppen der Musik- und Kunstschule, eine Jongleurgruppe und die Müllabfuhr Bielefelds.

 

Am 23.06.1984 morgens wurde das ganze wiederholt. Doch als die Leineweber sangen „Bielefeld ist schön“, prasselte ein Regenschauer auf sie hernieder, so daß nicht nur die Sängerinnen und Sänger, sondern auch die Noten klitschnaß wurden und so zusammenklebten, daß man den Rest des Liedes nahezu auswendig singen mußte.

Die Stadtmusik war wieder einmal nicht nach Jedermanns Geschmack, doch interessant war sie auf jeden Fall und Spaß gemacht hat es auch.

 

Nach den großen Ferien begannen dann die Proben für das große Oetkerhallen-Konzert 1985.

 

Aber zuerst, am 23.09.1984 machte der Chor eine Busfahrt durch das schöne Lipperland zur Emmertalsperre. Einige Chormitglieder wanderten um den See herum, andere fuhren Tretboot, und anschließend ließ sich die ganze Leineweber-Familie mit dem Schiff über den See schaukeln. Nach dem Mittagessen fuhr der Chor weiter nach Schwalenberg, wo der Regen die Besichtigung des malerischen Städtchens stark beeinträchtigte. Dann fuhr man weiter zum Kloster Marienmünster, von wo aus es nach der Besichtigung der Kirche und nach dem Kaffeetrinken wieder heimwärts ging.

 

Nun wurde es allmählich Zeit, an das Weihnachtskonzert zu denken, das am 02.12.1984, dem 1. Advent traditionsgemäß in der Jodokuskirche stattfinden sollte.

Da der Chor hauptsächlich Lieder aus der „Kiste“ sang, konnte man auf Sonderproben verzichten. Das einzige neue Lied, das man einstudieren mußte, war „Quem pastores lauda vere“ Carl Loewe, daß dem Chor und auch den Zuhörern, die in sehr großer Zahl erschienen waren, besonders gut gefiel. Der Chor hat in diesem Konzert bis auf Kleinigkeiten sehr gut gesungen und die Zuhörer dankten mit starkem Beifall. Gäste der Musik zum Advent waren wieder das Richard Lörcher Oktett und Herr Grohmann an der Orgel.

 

Am letzten Chorabend, dem 20.12.1984 fand man sich dann wieder im weihnachtlich geschmückten Heim des Gadderbaumer Turnvereines ein, um bei Weihnachtsliedern, Klaviervorträgen und sehr schönen Weihnachtsgeschichten einige gemütliche Stunden zu verleben.

 

Es ist dem Chor schon zur liebgewordenen Tradition geworden, am 4. Adventssonntag im Laurentiusheim den alten Leuten ein Ständchen zu bringen. Und es ist erstaunlich, daß sich an diesem Tag trotz Weihnachtsvorbereitungen so viele Chormitglieder bereit finden, den alten Menschen mit ihren Liedern ein wenig Freude in ihren trüben Alltag zu bringen.

 

1984 hat der Chor einmal im Krankenhaus gesungen. Man wollte dem Chormitglied Fritz Dieterich ein Ständchen bringen. Aber der liebe Fritz hatte bereits das Weite gesucht. Statt dessen ging man halt zu dem passiven Mitglied Marianne Biedermann, um sie mit den Weihnachtsliedern zu erfreuen.

 

Es gab auch freudige Ereignisse. Am 03.10.1984 feierten Günther und Annelies Landwehr Silberhochzeit, bei der die Leineweber natürlich nicht fehlen durften. Als Belohnung für die Uraufführung der „Zwiebel“ von Theodor Uhlich gab es Zwiebelsuppe zu essen.

 

Nachwuchs stellte sich auch wieder ein. Zuerst bekam Renate Neumann ein Mädchen, dann Evi und Robby Church einen Jungen und zuletzt Susanne Sievert wieder ein Mädchen.

 

Das Jahr 1984 war sehr erfolgreich mit vielen Höhepunkten.

 

 

Jahreshauptversammlung am 26.01.1985

 

Vorstand 1985:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Irmgard Schlüter

Kassiererin :                Edith König

 

Die Proben im ersten Halbjahr  waren ganz auf das große Konzert am 09.06.1985 in der Oetkerhalle konzentriert. So ganz gelegen kam es den Leinewebern daher nicht, als sie aufgefordert wurden, an dem Konzert zur Eröffnung des Bielefelder Sommertreffs am 28.04.1985 in der Oetkerhalle, veranstaltet vom WDR und der Stadt Bielefeld, teilzunehmen.

 

Der Chor gab seine Zustimmung nur unter der Bedingung, Lieder aus seinen Konzertprogrammen singen zu können. Die Wahl der Stadt Bielefeld fiel auf die vier Chorlieder des 19. Jahrhunderts: „Die Nachtigall“ und „Auf dem See“ von Mendelssohn-Bartholdy und „Musikaklang“ und „Narrenfahrt“ von Max Bruch. Außer den Leinewebern musizierten noch der Polizeichor Bielefeld, der Kinderchor Altenhagen und die Big-Band der Musik- und Kunstschule Bielefeld. Die Liedvorträge der Leineweber müssen wohl gut angekommen sein, da man ihn als einzigen Chor für das Jahr 1986 zur gleichen Veranstaltung wieder aufgefordert hatte.

 

Nachdem der Chor am 01.05.1985 wieder seinen traditionellen Regen-Spaziergang, diesmal zum Hotel Dröge in Amshausen, gemacht hat, blieb ihm nur noch sechs Wochen bis zu seinem großen Konzert. Da Herr Haase ein sehr schweres Programm aufgestellt hatte, war es ganz selbstverständlich, daß einige Sonderproben angesetzt werden mußten. Herr Haase hatte das Programm in vier Gruppen aufgeteilt: Alte Madrigale, Chormusik des 19. Jahrhunderts, Chormusik des 20. Jahrhunderts und deutsche Volkslieder in alten und neuen Sätzen.

Im ersten Teil hatte der Chor leichte Schwierigkeiten bei einigen Madrigalen. Den zweiten Teil, die Chormusik der Romantiker, hatte der Chor bereits am 28.04.1985 aufgeführt, und er bereitete den Sängerinnen und Sängern keine Probleme. Aber die dritte Gruppe hatte es in sich. Für den „Feuerreiter“ von Distler, das „Abendlied“ und „Topfen der Zigeuner kaut“ brauchte man sehr viele Proben. In dieser Gruppe sang der Chor auch zwei Lieder des früheren Chorleiters Ted Uhlich: „Lob und Preis der Zwiebel“ und „Tanzlied“, die beim Publikum sehr gut ankamen. Die Volksliedergruppe bereitete dem Chor keine Schwierigkeiten, da er die meisten der Lieder früher schon gesungen hatte. Zur Mitwirkung an dem Konzert konnte man den Bielefelder Kinderchor gewinnen, der geistliche und volkstümliche Sätze zu Gehör brachte und mit den Leinewebern zusammen das Schlußlied „Der Kuckuck“ von Hans Lang sang. Die Leineweber hatten gehofft, durch das Auftreten des Kinderchores die Oetkerhalle füllen zu können. Leider war sie aber nur zur Hälfte besetzt.

 

Da die Vorbereitungen des Konzertes dem Chor so viel Mühe bereitet hatte, freute man sich, daß man einen großen Teil der Lieder am 20.10.1985 noch einmal in der Konzerthalle in Bad Salzuflen zu Gehör bringen konnte.

Der Männerchor Bad Salzuflen hatte den Leineweberchor anläßlich seines 135-jährigen Bestehens eingeladen, um an einem Chorkonzert teilzunehmen. Leider gelangen den Leinewebern einige Lieder nicht ganz so gut. Vielleicht lag es an Lotti Paepenmöllers Sturz, der alle ein wenig verwirrt hatte.

Außer den Leinewebern wirkte noch der Jugendchor Bad Salzuflen und der gastgebende Verein mit. Von den Vorträgen der Gastgeber begeisterte die Leineweber am meisten die endlos scheinenden Variationen des Schubert-Liedes „Die launige Forelle“.

 

Schon gleich nach den Sommerferien hatte man mit den Proben zur Musik zum Advent, die am 01.12 1985 in der St Jodokus Kirche stattfand, begonnen. Die Leineweber sangen diesmal neben der Motette „Machet die Tore weit“ von Hammerschmidt und den gemeinsamen gesungenen Chorälen „Es ist ein Ros entsprungen“, „Ich steh an deiner Krippen hier“, „Fröhlich soll mein Herze springen“ und „Lobet Gott ihr Christen alle gleich“. Auch weihnachtliche Volksmusik wurde gesungen, vor allem der Nachbarvölker. Wenn dem Chor zuerst Melodie und Rhythmus ein wenig fremd erschienen, so fand er doch bald Gefallen daran, besonders an den südosteuropäischen Volksliedern im Satz von Ulrich Haase. Bereichert wurde das Konzert durch das Blockflötenquartett der Musik- und Kunstschule Bielefeld und Gerhard Grohmann an der Orgel. Es war ein sehr schönes Konzert in der vollbesetzten Kirche und die Zuhörer bedankten sich mit sehr starkem Applaus.

 

Am 4.Advent sang der Chor wieder im Laurentius Heim. Wie viel Freude man dort mit dem Singen bereitete, zeigten die Worte einer Heimbewohnerin, mit denen sie sich am Schluß bei den Leinewebern bedankte.

 

Den Abschluß des Chorjahres bildete am 19.12.1985 die Weihnachtsfeier im Probenraum der Musik- und Kunstschule. Bei Kerzenschein und selbstgebackenen Plätzchen verbrachte man einen sehr schönen Abend. Es gab Liedvorträge des Chores, Weihnachtsgedichte und Geschichten und Ehrungen langjähriger Mitglieder. Die größte Sensation des Abends war ein Klaviervortrag dreier Chormitglieder mit Herrn Haase zusammen an zwei Klavieren. Dafür gab es stehende Ovationen.

 

Viel zu feiern gab es in diesem Jahr nicht. Selbstverständlich war, daß der Chor auf Irmgard und Rolf Schlüters Silberhochzeit musikalisch gratulierte.

 

Nachwuchs gab es auch wieder. Bei Regine, Helga Haase-Kleinsorge und bei Renate und Rolof Michaelis de Vascourellos kamen Mädchen an.

 

Vier neue Mitglieder kamen zu den Leinewebern und eine passive wurde wieder aktiv. Drei Mitglieder verließen den Chor. Am Ende des Jahres bestand der Chor aus 58 Sängerinnen und Sängern.

 

 

Jahreshauptversammlung am 18.01.1986

 

Vorstand 1986:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Irmgard Schlüter

Kassiererin :                Edith König

 

Die Leineweber singen auch Musicals. Dieses mußten sie in ihrem ersten Konzert am 27.04.1986 in der Oetkerhalle anläßlich der Eröffnung des Bielefelder Sommertreffs beweisen. Dieses Konzert wurde von der Stadt Bielefeld und vom WDR veranstaltet. Sie sangen ein Medley aus dem Musical „My fair Lady“ zusammen mit Kräften des Bielefelder Staatstheaters, John Pflieger und Cynthia Makiss. Am Flügel begleitete William Ward Murta. Die Proben waren für die Leineweber sehr interessant, und sie glaubten, ihre Sache gut zu machen. Sie mußten dann aber doch erfahren, daß sie für diese Art Musik zu wenig Temperament hatten. Dagegen gelangen ihnen die beiden anderen Lieder aus „Lieder aus der Matragegend“ von Zoltan Kodaly, und vier slowakischen Volksliedern von Bela Bartok, in ihrem Vortrag weitaus besser. Zur weiteren Bereicherung des Programms trug das Blasorchester „Drei Sparren“ bei.

 

Zum Mai-Ausflug am 01.05.1986 bescherte Petrus den Leinewebern ein super Wetter, das sie, wie sie meinten, nach den vielen Regenjahren wohl auch verdient hatten. Sie wanderten bei strahlendem Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen durch die Senne zum Dalbker Krug. Gestärkt durch eine Erbsensuppe traten sie schon bald den Heimweg an.

 

1986 wurde der Leineweberchor 40 Jahre alt.

 

Aus diesem Grund gaben sie am 08.06.1986, der Geburtstag war am 06.06.1946, im Botanischen Garten ein volkstümliches Konzert, unterstützt von dem Richard Lörcher Oktett unter der Leitung von Ernst Fortmann.

 

Der Geburtstag selbst wurde erst am 20.09.1986 mit einem Stiftungsfest im „Alten Bauernhaus“ in Marienfeld gefeiert. Nach einem guten Essen und den Ehrungen zahlreicher Chormitglieder verbrachten die Sängerinnen und Sänger und deren Gäste einen recht lustigen Abend mit Tanz und unterhaltsamen Spielen. Das Fest wurde mit Abendliedern an einem romantischen Lagerfeuer beendet.

 

Schon bald ging es mit Riesenschritten auf die Musik zum Advent zu, die am 30.10.1986 dem 1.Advent, wieder in der Jodokuskirche stattfand.

Der Chor sang zum ersten Mal einige Chorlieder aus der Alt-Bielefelder-Chormusik des 18. Jahrhunderts zu Gehör, wie: „Herr, höre mein Gebet“, „Jauchzet dem Herrn alle Welt“, „Gott, man lobet dich in der Stille“ und „Ich freue mich in meinem Herrn“.

Außer dem Richard Lörcher Oktett und Gerhard Grohmann an der Orgel sang der Tenor Hermann Munkelt selten gehörte spätromantische, adventliche Lieder von Hugo Wolf, Peter Cornelius und Max Reger. Die Vorträge des Leineweberchores waren, bis auf eine ganz kleine Panne, gut, und es gab zum Schluß von den sehr zahlreich erschienenen Zuhörern reichlich Applaus.

 

Der letzte Donnerstag vor Weihnachten vereinte den Chor wieder bei einer Weihnachtsfeier in den eigenen Probenräumen der Musik- und Kunstschule. Nach langer Zeit spielte an diesem Abend wieder einmal ein kleiner Flötenkreis. Außerdem gab es Klaviervorträge von Herrn Haase und einigen Chormitgliedern.

 

Am 4. Advent ging es wieder, genau wie in den  vergangenen Jahren, ins Laurentiusheim, um mit den Weihnachtsliedern ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten.

 

Es wurden auch zwei Ständchen im Krankenhaus gebracht. Der Chor ging zu dem Chormitglied Werner Wetterkamp im Johanneskrankenhaus, sang dort und begab sich daraufhin zu der  Sangesschwester Gertrud Möller in Gilead, um auch dort zu singen.

 

Der 2. Vorsitzende des Chores hatte am 01.07.1986 genullt (50 Jahre). Es war selbstverständlich für den Chor, daß man ihm trotz tropischer Hitze ein Geburtstagsständchen brachte.

 

Im letzten Jahr sind vier neue Mitglieder in den Chor eingetreten und zwei Sängerinnen haben den Chor verlassen. So bestand der Chor zum Jahresende1986 aus 59 aktiven Sängerinnen und Sängern.

 

 

Jahreshauptversammlung am 24.01.1987

 

Vorstand 1987:

 

1. Vorsitzende :          Erika Abel

2. Vorsitzender :         Klaus Köchel

Schriftführerin :          Irmgard Schlüter

Kassiererin :               Edith König

 

In den ersten Monaten des Jahres 1987 waren die Proben des Chores ausschließlich auf das Bundesleistungssingen am 31.05.1987 in Hürth ausgerichtet, bei dem der Chor seinen Titel „Meisterchor des Sängerbundes NRW“ zum 4. Mal „verteidigte“. Als Wahlchor hatte Herr Haase: „Wie man einen Vogel malt“ von Harald Genzmer und als Volkslied „Wie schön blüht uns der Maien“ von Schröder ausgewählt. Während dem Chor das Volkslied keine Schwierigkeiten bereitete, hatte er mit dem Vogel doch etwas mehr Mühe.

Im März bekam der Chor dann seinen Aufgabechor zugeschickt. Es waren Lieder aus „Menschen wie du und ich“ von Eugen Roth. Herr Haase entschied sich für die „Vergesslichen“ und „Die Tanten“. Diese lustigen Lieder machten den Sängerinnen und Sängern sehr viel Spaß, zumal sie, was für sie ganz neu war, mit einem Sprechpart ausgestattet waren.

 

Am 01.05.1987 machte der Chor zur Entspannung in dieser harten Probezeit seine Maiwanderung. Es ging diesmal nach Rödinghausen, wo man einen Spaziergang über den Nonnenstein zum gleichnamigen Gasthaus unternahm. Nachdem man sich dort gestärkt hatte, ging es am grünen See vorbei wieder zurück zu den Autos. Zur großen Freude aller wurden sie dann noch von Heinz und Karin Gößling zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

 

Am 10.05.1987 zur Konfirmation seines Chormitgliedes Markus Landwehr in der Jesus-Christus-Kirche in Sennestadt. Man bereicherte den Gottesdienst mit den Liedern „Jauchzet dem Herrn alle Welt“, „Ich freue mich in meinem Herrn“ und „Lobe den Herren“.

 

Am Sonntag, dem 24.05.1987 waren alle Sängerinnen und Sänger noch einmal in der Musik- und Kunstschule vereint, um den Liedern für das Meisterchorsingen den letzten Schliff zu geben.

Zwischendurch gingen alle in den Botanischen Garten, wo man zur Feier des 75- jährigen Bestehens dieser Anlage mitwirkte. Da der Oberbürgermeister lange auf sich warten ließ, durfte der Leineweberchor, um das Publikum zu unterhalten, sehr viele Lieder singen, wie: „Der Sommer-Ruf“, „Kommt, ihr G´spielen“, „An hellen Tagen“, „Cielito Lindo“, „Bummelschottsch“, „Wie schön blüht uns der Maien“ und „Viele verachten die edele Musik“. Gestärkt durch eine kräftige Erbsensuppe im Heim des Gadderbaumer Turnvereins, gingen die Leineweber wieder zum Übungsraum zurück, um weiterzuproben.

 

Am nächsten Sonntag, dem 31.05.1987 fuhr der Chor schon sehr früh mit dem Bus nach Hürth. Der Auftritt war um 14 Uhr. Nachdem die Leineweber ihre drei Lieder vorgetragen hatten, waren sie sehr zuversichtlich, zum Stundenliedsingen zugelassen zu werden. So war es dann auch. Sie bekamen das Lied „Ein schöner Tag“ von Walther Schneider. Nachdem sie auch dieses hinter sich gebracht hatten, warteten sie auf die Bewertung. Sie erhielten folgende Noten: Für den Aufgabechor 1-, den Wahlchor 1+, das Volkslied 1 und das Stundenlied nur 2+.

Kluge Köpfe haben später ausgerechnet, daß die Leineweber trotzdem der beste Chor des Tages waren.

 

Nach den Sommerferien, am 13.09.1987, machte der Chor zur Belohnung für die gute Leistung im Meisterchorsingen eine Fahrt ins Blaue. Der Regen prasselte auf den Bus, als man losfuhr. Zuerst ging es nach Arolsen, wo das Schloß besichtigt wurde. Zur Freude aller wurde der Chor dort von dem Schumann Quintett aus Dresden empfangen, das den 2. Satz aus dem F-moll Quintett von Brahms spielte. Natürlich ließ es sich der Leineweberchor nicht nehmen, sein altbewährtes „Viele verachten die edele Musik“ zu Singen. Als der Chor dann aus dem Schloß kam, wartete schon eine böse Überraschung. Der Bus streikte. Doch der Fahrer und viele kräftige Männerhände des Chores machten ihn wieder flott und weiter ging es zur Twiste-Talsperre. Das Wetter hatte sich inzwischen gebessert, so daß man einen Rundgang um den See machen konnte. Nach der Hälfte des Weges wurde zu Mittag gegessen. Weiter ging dann die Fahrt per Bus zur Wewelsburg, an der es Kaffee und Kuchen gab. Es war auf jeden Fall wieder eine gelungene Fahrt und ein sehr schöner Tag.

 

Nun ging es mit Riesenschritten auf die Musik zum Advent zu, die am 29.11.1987 in der Jodokuskirche stattfand. Der Chor veranstaltete dieses Konzert zusammen mit Gerhard Grohmann an der Orgel und dem Bielefelder Blockflötenkreis I des Ratsgymnasiums unter Dietlind Getzen. Gesungen wurden wieder viele Lieder aus der Alt-Bielefelder-Chormusik, drei Adventssätze und drei Gloria-Sätze von Bach. Natürlich wurden auch die Zuhörer, die wieder sehr zahlreich erschienen waren, mit in das Programm einbezogen. Man sang vier Lieder mit der Gemeinde im Wechsel. Es war ein sehr schönes Konzert.

 

Am 4. Advent war der Chor wieder, wie jedes Jahr zu Gast im Laurentiusheim, wo er den alten Menschen mit seinen Weihnachtsliedern eine große Freude bereitete.

 

So wie schon im letzten wurde auch in diesem Jahr im Johannes-Krankenhaus bei dem kranken Werner Wetterkamp gesungen. Es gab natürlich auch freudigere Ereignisse. Zweimal stellte sich Chornachwuchs ein. Evi Church und Susanne Sievert-Riekesmann bekamen je einen Jungen.

 

Auch eine Hochzeit gab es wieder. Nachdem einige Chormitglieder den Polterabend recht kräftig mitgefeiert hatten, sang der gesamte Chor zur Trauung bei Lioba Kappelmann in der Stiftskirche in Schildesche.

 

Zitat aus der Chronik des Chores:

Der schönste Chorabend im Jahr ist immer der letzte vor Weihnachten, denn dann findet unsere Weihnachtsfeier statt. Sie war dieses Jahr besonders schön. Es kam nach langer Zeit wieder einmal ein richtiger Nikolaus. Mit Klavier- Flötenspiel und einigen Gedichten wurde der Abend verschönt.

Leider hatten wir an diesem Abend auch eine traurige Aufgabe zu erfüllen. Nach der Ehrung langjähriger Chormitglieder mußten wir unseren Chorleiter, Ulrich Haase, verabschieden, der den Chor nach 15-jähriger erfolgreicher Tätigkeit durch Krankheit bedingt verließ. Der Chor verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft und den Titel eines Ehren-Dirigenten.

Wenn uns alle auch dieser Abschied sehr traurig stimmte, brauchten wir die Hoffnung auf eine gute Zukunft des Chores nicht zu verlieren, denn wir haben in Herr Gierse einen neuen Chorleiter gefunden, der den Chor wohl auch in den nächsten Jahren zu weiterem Erfolg führen wird.

Ende des Zitates.

 

Für den 08.11.1987 wurde der Chor vom Sängerkreis Ravensberg gebeten, die Feierstunde zur Ehrung verdienter Sängerinnen und Sänger in der Kunsthalle musikalisch zu umrahmen.

Außer dem „Fröhlichen Musikus“, der „Narrenfahrt“ und „Viele verachten die edele Musik“ sang der Chor auch seinen „Vogel“, für den es viel Beifall gab.

In seiner Ansprache würdigte Bürgermeister Friedhelm Schürmann die Leistung des Chores beim 4. Chorsingen des Meisterchor-Titels und überreichte ihm im Namen der Stadt Bielefeld einen Wandteller.

 

 

Jahreshauptversammlung am 23.01.1988

 

Vorstand 1988:

 

1. Vorsitzende :          Erika Abel

2. Vorsitzender :         Klaus Köchel

Schriftführerin :          Irmgard Schlüter

Kassiererin :               Edith König

 

Mit dem Beginn des Jahres 1988 begann für den Leineweberchor ein neuer Abschnitt. Herr Haase hatte die Leitung des Chores aufgegeben und in die Hände von Herrn Gierse gelegt. Schon in der ersten Übungsstunde merkten die Sängerinnen und Sänger, daß sie mit Herr Gierse eine gute Wahl getroffen hatten.

 

Am 02.02.1988 ließ es der Chor sich nicht nehmen, Herrn Haase zu seinem 60. Geburtstag ein Ständchen zu bringen.

 

Am 12.03.1988 besuchten einige Chormitglieder den Sängerball des Sängerkreises Ravensberg im Haus des Handwerks.

 

Am 23.03.1988 hatte der Chor schon wieder Grund zum Feiern. Man fuhr zur Silberhochzeitsfeier bei Klaus und Renate Köchel. Es wurde im Bergfrieden gefeiert. Natürlich brachte der Chor dem Paar auch ein zünftiges Ständchen. Auf Wunsch des Silberbrautpaares: „Menschen wie Du und ich“, was aber noch nicht einmal meisterchor-ähnlich gelang. Was man in einem Jahr so alles vergessen kann!

 

Am 19.04.1988 gratulierte der Chor einer alten Dame in Laurentiusheim musikalisch zu ihrem 103. Geburtstag.

 

Der 01.05.1988 war wieder Wandertag. Man traf sich bei sehr schönem Wetter morgens in Hillegossen. Alle waren pünktlich. Nur ein Herr nicht, der glaubte, es ginge erst mittags los (Unser Chorleiter!). Man fuhr mit eigenen Autos bis Pivitsheide und wanderte von dort aus über Donoperteich nach Hiddesen. Nach dem Mittagessen im Hiddeser Hof ging man über sehr schöne Wanderwege nach Pivitsheide, wo alle bei Elsbeth und Friedhelm Horstmann zum Kaffeetrinken eingeladen waren. Man fühlte sich in ein Cafe´ versetzt, so reichlich war die Auswahl an Kuchen und Torte.

 

Am 08.05.1988 war die erste große Bewährungsprobe für Chor und Chorleiter. Der WDR und die Stadt Bielefeld hatten den Chor wieder einmal gebeten, an dem Eröffnungskonzert anläßlich des Bielefelder Sommertreffs in der Oetkerhalle mitzuwirken. Die Ausführenden dieses Konzertes waren außer dem Leineweberchor Kräfte des Bielefelder Stadttheaters und des Heeresmusikcorps I Hannover. Auf dem Programm des Leineweberchores standen fast ausschließlich Mailieder, „Kuckuck und Jägersmann“ im Satz von Engelhard Gierse. Außerdem sang der Chor mit den Sängern des Theaters aus der Oper Zar und Zimmermann „Lebe wohl mein Flandrisch Mädchen“ und mit dem Heeresmusikcorps „Hallo, Berlin“, ein Potpourri von bekannten Berliner Schlagern. Auch so etwas kann der Chor. Die Darbietungen des Chores gelangen sehr gut und fanden beim Publikum sehr viel Anklang.

 

Am 29.05.1988, dem Tag des Liedes, traf der Chor sich traditionsgemäß mit dem Richard Lörcher Oktett im Botanischen Garten, um die Zuhörer mit Frühlings- und Volksmusik zu erfreuen.

 

Am 16.06.1988 gab Herr Gierse seinen Einstand in den Chor. Bei schönem Wetter verbrachten die Sängerinnen und Sänger einen lustigen und schönen Abend mit reichhaltigem Essen und Trinken und viel Gesang in seinem Garten.

 

Statt sich nach den langen Sommerferien in die Chorarbeit zu stürzen, wurde erst wieder einmal gefeiert. Hannelore und Gerd Ständtner gaben anläßlich ihrer Silberhochzeit am 27.08.1988 eine Zelt- und Grillparty auf ihrem Grundstück an der Voltmannstraße. Nach einem Essen und Getränken recht lange gefeiert und einige Chormitglieder sollen den Heimweg erst in den frühen Morgenstunden angetreten haben.

 

Die Feierei ging weiter. Am 07.09.1988 ließen es sich einige Leineweber nicht nehmen, Ute Landwehr und Jörg Naumann durch Poltern Glück zu wünschen. Es war selbstverständlich, daß der Chor am 09.09.1988 den Trauungsgottesdienst in der Jesus-Christus-Kirche in Sennestadt mitgestaltete.

 

Am 17.09.1988 gab es wieder eine Fahrt ins Blaue. Bei der Abfahrt in Bielefeld regnete es. Doch schon am ersten Ziel, der Stadt Celle, schien schon die Sonne. Nach der  Besichtigung der schönen, alten Stadt fuhr der Chor weiter zum Hotel Jägerhof. Dort wurde zu Mittag gegessen. Danach wurde ein Verdauungsspaziergang durch die blühende Heide zum Lönsstein gemacht. Danach brachte der Bus die Leineweber zum Kloster Wienhausen, der letzten Station der Fahrt. Nach Besichtigung dieses alten Gebäudes ging es auf direktem Weg nach Bielefeld zurück und somit ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende.

 

Der Chor hatte schon mit den Proben für das Weihnachtskonzert begonnen, daß in diesem Jahr nach langer Zeit und zur großen Freude der Mitglieder am 27.09.1988, dem 1. Advent, wieder in der Altstädter Nikolaikirche stattfinden sollte. Außer einer Klausur gab es keine Sonderproben, aber man ging mit etwas gemischten Gefühlen in dieses Konzert. Einige neue Lieder standen im Programm. Zwei dieser Lieder sang der Chor im Wechsel mit den Zuhörern. Bereichert wurde dieses Konzert durch den neuen Organisten der Nicolaikirche Herr Joachim Gerold und das Richard Lörcher Oktett. Es war ein sehr schönes Konzert und die vielen Besucher - die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt- spendeten reichlich Beifall.

 

Am 4.Advent besuchte der Chor, wie in jedem Jahr, das Laurentiusheim. Viele Chormitglieder hatten ihren freien Sonntag geopfert, um den alten Menschen mit Weihnachtsliedern eine festliche Stunde zu bereiten.

 

Am 22.12.1988 bildete die Weihnachtsfeier des Chores den Abschluß des Chorjahres in den eigenen Probenräumen der Musik- und Kunstschule. Sehr schön an diesem Abend war der sehr große Tannenbaum mit den vielen von Karin Gößling gebastelten Figuren, von denen sich jeder eine mitnehmen durfte.

Es gab neben den Ehrungen für langjährige Mitglieder auch Klavier- und Flötenmusik, und es wurden sinnliche und heitere Geschichten vorgelesen. So klang 1988 für den Chor aus, wie es das ganze Jahr über gewesen ist: Fröhlich und harmonisch.

 

Zum Schluß bleibt noch nachzutragen, daß am 08.08.88 sich bei Lioba Kapellmann weiblicher Chornachwuchs einstellte.

 

 

Jahreshauptversammlung am 14.01.1989

 

Vorstand 1989:

 

1. Vorsitzende :          Erika Abel

2. Vorsitzender :         Klaus Köchel

Schriftführerin :          Irmgard Schlüter

Kassiererin :               Edith König

 

Das erste Ereignis gab es schon am 04. März 89. Bei Ute Naumann erblickte ein kleiner Florian das Licht der Welt, und es wird gehofft, daß er in ferner Zukunft den Männerchor verstärken wird.

 

Am 25.März 1989 nullte Käthe Dieterich zum siebten Mal. Da der Chor bei der Feier, die am 1. April im Restaurant Altes Gasthaus stattfand, nicht stimmfähig war, brachte man ihr direkt an ihrem Ehrentag zu Hause ein Ständchen in größerer Besetzung.

 

Am 01.05.1989 war wieder Wandertag. Bei herrlichem Sonnenschein traf man sich an der Gaststätte Hesseltal, wanderte zunächst in Richtung Ravensburg, dann wieder zurück zum Hesseltal. Hier stärkte man sich für den zweiten Rundwanderweg, der in Richtung Halle führte. Nach der Nachmittagswanderung kamen die Wanderer zwar müde, aber glücklich über den schönen, sonnigen Tag wieder am Ausgangspunkt an.

 

Schon seit Anfang des Jahres hatte der Chor sich auf seine "Weltliche Chormusik", die am Sonntag, dem 21.05.1989 in der Aula des Ceciliengymnasiums stattfand, intensiv vorbereitet. Nach einer Klausur (Trainingslager) am 07.Mai und einer Generalprobe am 20.Mai ging der Chor gut gerüstet in das Konzert. Es lag sicher an dem schönen Wetter, daß der Saal nur zur Hälfte besetzt war, obwohl Herr Gierse ein sehr schönes Programm zusammengestellt hatte. Die Vorträge gelangen bis auf wenige Kleinigkeiten sehr gut. Dem Publikum gefielen besonders die vier Lieder aus Eugen Roth´s Zyklus, „Menschen wie Du und ich“ von Klaus Ochs. Rhythmische Schwierigkeiten hatte der Chor bei dem Lied „Im Maien“ von Distler, und sprachlich kamen die Sängerinnen und Sänger mit dem Abendständchen „Esti dal“ von Zoltan Kodaly nicht so ganz zurecht.

 

Für das Konzert konnte man den Pianisten  Welisar Gentscheff gewinnen, der die Klaviersonate F- Dur und das Rondo capricioso „Die Wut über den verlorenen Groschen“ von Beethoven meisterhaft spielte.

 

Eine Woche nach dem Konzert, dem 28.05.1989 fand der Chor sich wieder traditionsgemäß zum Tag des Liedes im Botanischen Garten ein, um mit dem Richard Lörcher Oktett zusammen zu musizieren. Der Chor konnte an diesem Morgen viele Lieder, die er schon im Konzert gesungen hatte, verwenden.

 

Am 10.06.1989 war das zweite große Fest. Karin und Heinz Gößling feierten im Kreuzkrug ihre Silberhochzeit. Mit reichlichem Essen und Trinken, bei Tanz und lustigen Spielen verging für alle die Zeit wie im Flug.

 

Am 08.08.1989 war dem Chor die Überraschung sicher gelungen, als er sich still und heimlich in den Garten des Hauses am Erbsenbrink 12 schlich, um seinen Chorleiter, Herrn Gierse zu seinem 40. Geburtstag  mit einem Ständchen zu überraschen. Wenn auch nicht alle Lieder meisterlich vorgetragen wurden, so hat sich Herr Gierse doch gefreut, daß der Chor seinen runden Geburtstag nicht vergessen hat.

 

Am 20.08.1989 nahm der Chor an einem offenen Singen in Altenhagen teil. Obwohl eine solche Massenveranstaltung innerhalb des Chores nicht besonders beliebt ist, hatte man doch zugesagt, weil der Erlös für die Aktion Sorgenkind war.

 

Eine Woche später, am 26.08.1989 musizierte der Chor zum Tag der Laienmusik zusammen mit anderen Chören und Musikgruppen auf dem alten Markt.

 

Nach so vielen erfüllten Aufgaben wurde wieder einmal kräftig gefeiert. Am 16.09.1989 hatten Margitta und Wilfried Schober den ganzen Chor zur Silberhochzeitsfeier eingeladen. Gern brachte man den beiden ein Ständchen und anschließend stärkte man sich am kalten Bufett. Danach saß man noch einige Stunden in froher Runde beisammen.

 

Gleich nach den Sommerferien begann der Chor mit den Proben für die Musik zum Advent, die am 03.Dezember wieder in der Altstädter Nikolaikirche stattfinden sollte. Wie schon im vorigen Jahr bereitete den Sängerinnen und Sängern ein Chorsatz von Poulenc, das „Hodie Christus natus est“ die größten Schwierigkeiten. Aber dank einer Klausur am 05.September und der unendlichen Geduld von Herrn Gierse klappte es im Konzert sehr gut. Das wurde aus berufenem Munde auch bestätigt. Als Solist konnte Herr Lindemann gewonnen werden. Mit ihm sang der Chor: „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Außerdem brachte Herr Lindemann noch zwei Arien von Händel und Bach zu Gehör. Er wurde begleitet von dem Organisten Herrn Martin Schoeler. Das Konzert war sehr schön, vielleicht etwas zu kurz. Der Applaus zum Schluß war sehr herzlich, so daß der Chor mit der Zugebe „Es ist ein Ros entsprungen“ das Konzert weihnachtlich ausklingen ließ.

 

Ausnahmsweise besuchte der Chor die alten Menschen im Laurentiusheim in diesem Jahr schon am 3. Advent. Wie immer war die Freude groß und man wurde gebeten, dort auch im kommenden Jahr wieder zu singen.

 

Am letzten Chorabend, dem 21.12.1989 fand die Weihnachtsfeier wieder in den eigenen Übungsräumen der Musik- und Kunstschule Bielefeld statt. Die Tische und der in diesem Jahr wieder besonders schöne Weihnachtsbaum waren von Karin Gößling wieder liebevoll geschmückt. Neben den Ehrungen für langjährige Chormitglieder gab es Flöten- und Klaviermusik. Auch eine lustige Weihnachtsgeschichte wurde vorgelesen - dieses Mal vom Chorleiter. Mit gemeinsam gesungenen Liedern klang die schöne Feier aus.

 

Am 23.12.1989 trafen sich einige Chormitglieder bei Christel Held, um mit ihr ihren 60. Geburtstag zu feiern.

Eine ganz besondere Überraschung wartete auf die Leineweber. Günter Held zeigte alte Chorfilme aus den 60ger Jahren, und man mußte feststellen, daß man damals doch bedeutend jünger und auch schöner war. Wie das so bei alten Filmen ist.

Das Jahr 1989 war sehr erlebnisreich mit vielen Auftritten und frohen Festen. Auch 1990 wird einiges auf den Chor zukommen.

 

 

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