Gemischter Chor "Die Leineweber"
Singen macht Spaß
1946-1949
1950-1959
1960-1969
1970-1979
1980-1989
1990-1999
2000-2009
2010-2019

Im Jahre 1950 fand die erste Jahreshauptversammlung statt, in der von einem Schriftführer Aufzeichnungen über den Verlauf gemacht wurden, so dass von diesem Zeitpunkt an die Vorstände der einzelnen Jahre bekannt sind.

Vorstand 1950

 

1. Vorsitzender:            Hans Müseler

2. Vorsitzender:            Hans-Werner Spilker

Schriftführer:                Reiner Vermillion

Kassiererin:                  Anneliese Hüllinghorst

Notenwart:                   Otto Birth

 

Während des Jahres 1950 wurde auch der Übungsraum gewechselt. Da in der Fröbelschule die Übungszeit zu kurz war – es musste dort leider um 21.30 Uhr Schluß gemacht werden – wurde von der Zeit an im Lokal Wittenborn in der Mühlenstraße gesungen.

Am Ende des Jahres 1950 trat dann ein entscheidender Dirigentenwechsel ein. Die Zusammenarbeit mit Herrn Ruhland gestaltete sich nicht sehr ersprießlich. So wurde nach kurzer Übungszeit mit Herrn Quasthoff in Günter Puschmann ein Mann als Dirigent gewonnen, der den Chor in wenigen Jahren aus der Mittelmäßigkeit herausführte und ihn vor große Aufgaben stellte.

In der Jahreshauptversammlung 1951 wurde Herr Puschmann zum neuen Chorleiter ernannt.

 

Vorstand 1951

 

1. Vorsitzender:            Hans Müseler

2. Vorsitzender:            Hans-Werner Spilker

Schriftführer:                Reiner Vermillion

Kassiererin:                  Erika Abel

Notenwart:                   Anneliese Frankenberg

 

In diesem Jahr wurde intensiv gearbeitet. Herr Puschmann machte den Chor mit vollkommen neuer Chorliteratur bekannt. Er studierte mit ihm alte Madrigale ein und führte ihn – wenn zunächst auch mit vielen Schwierigkeiten – an moderne Chorkompositionen heran.

Da der Chor beständig in der Mitgliederzahl wuchs, erwies sich auch das Lokal Wittenborn bald als ungeeignet. Nach einiger Zeit fand man im Schlachthof-Restaurant einen neuen Übungsraum. Immer wieder wurden neue Mitglieder geworben.

Nach der Feier des Stiftungsfestes im Juni 1951 richtete sich das Augenmerk der Chorarbeit langsam auf das geplante erste eigene Konzert, das im Dezember als Weihnachtskonzert durchgeführt werden sollte.

Diese Konzert fand bei allen Zuhörern so starken Anklang, dass dann alljährlich diese „Musik zur Weihnacht“ im Jahresprogramm des Chores erschien.

In der Jahreshauptversammlung am 21.01.1952 wurde wieder neu gewählt.

 

Vorstand 1952

 

1. Vorsitzender:            Hans-Werner Spilker

2. Vorsitzender:            Reiner Vermillion

Schriftführer:                Reiner Vermillion

Kassiererin:                  Erika Abel

 

Im Jahre 1952 trat der gemischte Chor „Die Leineweber“ zu folgenden Veranstaltungen an:

 

23.02.1952: Der „Männerchor von 1922“ lud die Leineweber zusammen mit dem Madrigalchor und der „Ostdeutschen Chorgemeinschaft“ zum Karneval ein. „Guten Abend euch allen hier beisammen“ wurde von den Leinewerbern gesungen. Einige der Chormitglieder entpuppten sich an diesem Abend als ausgezeichnete Büttenredner.

 

01.05.1952: Das "Mai- Singen" war die erste größere, allein durchgeführte Veranstaltung. Die Sonne lachte vom Himmel. Der große Erfolg vor ca. 300 Zuschauern veranlasste den Chor, das "Mai-Singen" zur Tradition werden zu lassen.

 

Vatertag 1952: Die Väter – natürlich auch die anderen Männer – zogen mit lustigen Liedern hinaus. Es soll sehr schön gewesen sein.

 

07.06.1952: Stiftungsfest im Schlachthof – Restaurant. Die erwarteten zahlreichen Zuschauer stellten sich leider nicht ein, aber die Anwesenden waren mit ihrem Geburtstagsfest sehr zufrieden.

 

05.07.1952: „Festlicher Abend“ im Haus des Handwerks. Dort wurde das 30jährige Bestehen des Männerchores von 1922 gefeiert. Da der Leiter des Leineweber-Chores zur Zeit in England war, brachte der Chor das Geburtstagsständchen unter der Leitung des Chormitgliedes Günther Abel.

 

13.07.1952: Familienausflug nach Sende. Das herausragende Ereignis dieses Tages war wohl ein Fußballspiel zwischen den „Verheirateten“ und den „Unverheirateten“. Das Ergebnis war zweitrangig und wird verschwiegen. Es gab noch mehrere Spiele und natürlich ein zünftiges Erbsensuppe-Essen. Alles in allem, ein frohes Beisammensein.

 

Im Juni 1952 brachte der Leineweberchor den Kranken im Städtischen Krankenhaus ein Ständchen und bereitete ihnen damit eine große Freude.

 

30.08.1952: „Lieder – Abend“ des Bielefelder Männerchores von 1922. Das Singen des Leineweberchores gefiel den Zuhörern so gut, dass stehende Ovationen folgten.

 

14.09.1952 Chorkonzert in der Oetkerhalle mit dem Madrigalchor und der Ostdeutschen Chorgemeinschaft. Auch hier wurde wieder ein großer Erfolg verzeichnet, so dass der Mut auf Größeres doch immer größer wurde.

 

18.10.1952 Stiftungsfest des MGV – Germania im Haus des Handwerks.

 

02.11.1952 Weihnachtskonzert im Schlachthof – Restaurant. Diesmal war man der Meinung, dass dieses Konzert sehr gut gelungen war.

 

20.12.1952: Der Nikolaus besuchte die kleinen und großen Kinder des Chores. Angst brauchte niemand der Großen zu haben, war man doch das gesamte Jahr über sehr fleißig und erfolgreich.

 

Die Zahl der Mitglieder stieg 1952 von 36 aktiven Sängerinnen und Sängern auf 48, so dass der Chor mit frohem Mut dem Jahre 1953 entgegensehen konnte.

 

Vorstand 1953

 

1. Vorsitzender:            Hans-Werner Spilker

2. Vorsitzender:            Reiner Vermillion

Schriftführer:                Irmgard Bohle

Kassiererin:                  Erika Abel

 

Am 07.02.1953 feierte der Chor Karneval im Schlachthof – Restaurant. Anwesend und somit befreundet waren etliche Mitglieder des Touristen Clubs im ADAC. Es soll an diesem Abend sehr viel Blödsinn verzapft worden sein.

 

01.05.1953: Wieder einmal ging es zum "Mai-Singen". Zusammen mit dem Bielefelder Männerchor von 1922 wurden zünftige Volksweisen in dem Lokal „Auf der schönen Aussicht“ gesungen. Die Sonne lachte, das Haus war voll und es gab sehr viel Beifall. Also wieder ein voller Erfolgt.

Der Vatertag war in diesem Jahr Familientag. Ob die Väter gern auf ihren Ausflug verzichteten? Man wird es nie erfahren.

 

06.06.1953: Stiftungsfest im Lokal „Zur schönen Aussicht“ unter Mitwirkung der befreundeten Chöre, dem Madrigalchor, der Ostdeutschen Chorgemeinschaft und des MGV-Germania. Es wurde Musik, Tanz und natürlich viel Gesang geboten. Auch eine große Verlosung wurde veranstaltet. Den meisten fiel es sehr schwer, nach Beendigung dieses Festes heimzugehen. Waran wird das wohl gelegen haben?

 

Vom 05.07. bis 14.07.1953 unternahm der Chor eine Fahrt nach England zur „Internationalen Musical Eisteddfod“ in Llangollen / Wales.

Hier an dieser Stelle möchte der Verfasser das komplette Zitat über diese Reise aus dem Jahresbericht des Chores bringen.

Zitat Anfang:

Nach unserm Stiftungsfest wurde – man kann sagen – Tag und Nacht nur noch gesungen. Es wurde richtig gearbeitet für die Sache, die die Gemüter schon seit Anfang des Jahres bewegt hatte. Die England – Fahrt. Sie brachte außer den vielen Proben eine Menge Ärger, Arbeit und Aufregung. Die Wochen vor der Fahrt: es war keine sehr schone Zeit. Alles war vergessen, als wir in der Nacht vom 04. zum 05. Juli im Zuge saßen, um einem fremden Land entgegenzufahren, wo unser Chor an der „Internationalen Musik-Olympiade“ teilnehmen wollte. Allein die Fahrt war für uns alle schon ein großes Erlebnis; die Passkontrollen an der belgischen Grenze und in Ostende, die Überfahrt nach Dover und die Besichtigung der Stadt London. Selbst die Tatsache, in London keine Unterkunft für die Nacht zu haben, konnte uns nicht erschüttern. Wir haben schließlich doch noch wunderbar im „Viktoria Hotel“ (sprich 1. Klasse Schlafwagen, abgestellt im Bahnhof der Viktoria Station) geschlafen. Der nächste Tag brachte uns dann mit Autobussen nach Vron, wo wir eine Woche lang wohnen sollten. Wir waren überrascht, wie herzlich wir von der Walliser Bevölkerung aufgenommen wurden. Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge. Was wir alles erlebten, ist mit Worten nicht zu schildern. Man muß so etwas selbst miterleben. Der Höhepunkt aller Veranstaltungen war der Wettstreit der gemischten Chöre. Für uns brachte dieser Tag eine große Freude. Wir konnten den 6. Platz belegen. An diese Möglichkeit hatte wohl keiner von uns gedacht, nachdem wir erfahren hatten, mit welch großer Konkurrenz wir es zu tun hatten. Diese Freude ließ uns auch etwas die Enttäuschung des vorigen Tages vergessen, an dem unser Frauenchor nicht so gut abgeschnitten hatte, wie wir erhofften.

Das zweite große Ereignis dieses Tages war der Besuch der Königin Elisabeth und ihres Gemahls, des Herzogs von Edinburgh.

Am Samstag sangen wir noch im letzten internationalen Abendkonzert vor einer sehr großen Zuhörerschaft. Auch dort bekamen wir sehr viel Beifall. Den Abschluß dieser erlebnisreichen Woche in Llangollen bildete eine Fahrt an die Irische See.

Am Montag ging es dann wieder heimwärts und nach einer langen Fahrt kamen wir am Dienstag Nachmittag sehr müde wieder in Bielefeld an. Die Reise war anstrengend, aber auch erlebnisreich und der Satz „Als wir in England waren...“ wird wohl noch oft zu hören sein.

Zitat Ende.

Interessant erschienen die „Richtlinien für die Englandreise“, die vor der Fahrt an jeden Teilnehmer ausgegeben wurden.

Verfasser: Der Vorstand

Zitat aus der Chronik:

Die Fahrt zur internationalen Musical Eisteddfod kommt einer Olympiade auf musischem Gebiete gleich. Die einzelnen Chöre haben sich als Vertreter ihrer Nation einem internationalen Wettbewerb, bei dem die Leistungen nach Punkten gewertet werden, zu unterziehen.

Wir fahren nicht mit dem ausdrücklichen Ziel, einen Preis zu erringen. Um aber eine vertretbare Leistung zu erzielen, bedarf es der Anspannung aller Kräfte. Leider haben sich nicht alle Chormitglieder zur Teilnahme gemeldet. Daher muß sich jeder Teilnehmer voll und ganz für das gute Gelingen einsetzen.

Bei einer großen Reisegesellschaft treten erfahrungsgemäß Schwierigkeiten auf. Von jedem Teilnehmer muß daher die erforderliche Selbstdisziplin und Einordnung verlangt werden.

Chorleitung:            Theodor Uhlich

Reiseleiter:            Reiner Vermillion

            i.V.:            Kurt Paepenmöller

Begleitperson: Frau Uhlich (zur Betreuung der jugendlichen weiblichen Teilnehmer)

Bei Streitfällen entscheidet ein Schlichtungsausschuß, dem folgende Personen angehören:

Frau Uhlich, Edith Bunte, Kurt Paepenmöller, Jochen Vogt

Den Anordnungen dieses Personenkreises ist Folge zu leisten. Begründete Beschwerden können der Reiseleitung vorgetragen werden.

Richtlinien für die Fahrt:

Ausrüstung:                            Konzertkleidung

                                                Reiseanzug (schlicht und praktisch)

                                                Badeanzug

                                                Verpflegung für zwei Tage

Die Verpflegung in Llangollen ist mit Rücksicht auf die verschiedenartigen Nationen international.

Es empfiehlt sich, nicht mehr als 30 – 50,-- DM auf deutschen Wechselstuben umzutauschen, da man kaum mehr braucht und bei Rückwechslung Geld verliert.

Vorsicht Zollware bei Hin- und Rückfahrt (Tabak, Alkohol etc.) Fotoapparate müssen angegeben werden (bei Grenzübertritt).

Die Sitten und Gebräuche des Gastlandes sind zu respektieren. Das Benehmen deutscher Gruppen im Ausland hat schon zu Klagen Anlaß gegeben. Die Sonntagsruhe ist dem Engländer heilig. Zurückhaltung bei politischen Gesprächen. Unschicklich ist offene Kritik an den Gebräuchen des Gastlandes.

Sprachführer nicht vergessen.

Wir wollen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und das Ausland nicht zu sehr unterschätzen. In England, namentlich in Wales, herrscht jetzt eine Tendenz vor, unter die negative Vergangenheit einen Schlussstrich zu ziehen und eine vertrauensvolle Basis unter den Menschen anzubahnen. Das ist auch der Sinn dieses Treffens.

Das bedeutet, das jeder einzelne auch von uns der anderen Nation entgegenkommen muß. Dieser Hinweis ist besonders wichtig im Hinblick auf die getrennte Unterbringung in den Privatquartieren. Seid zurückhaltend im Genuß der Speisen! Wer nicht satt zu werden glaubt, nehme sich Konserven mit oder freue sich auf die Rückkehr.

Alkohol: Die Gaststätten werden in England durchweg um 22.30 Uhr geschlossen. Es gibt daher auch nur wenige betrunkene Menschen. Der Vorstand dieses Chores erwartet von jedem Teilnehmer in dieser Hinsicht unbedingte Disziplin. Für die An- und Abfahrt zu den Privatquartieren bzw. dem Konzertzelt stehen uns die zugeteilten Busse zur Verfügung. Die angesetzten Proben sind pünktlich einzuhalten. Wer bei den Proben unentschuldigt fehlt, kann im Wettbewerb nicht mitsingen.

Bedenkt, dass Ihr als Vertreter der deutschen Nation in England seid.

„Gemischter Chor die Leineweber“                                       gez.: Der Vorstand

Ende des Zitats.

In Llangollen wurden als

Pflichtchor:                                           Das 7stimmige „Ave Maria“ von Anton Bruckner

Englisches Lied:                                    „Night cometh“ von W.H.Reed

Ein Werk nach eigener Wahl:            8stimmiger Chor „Der Liebeskrieg“ von Hans-Theo Hassler gesungen.

Die Kritik der internationalen Jury lautete folgendermaßen:

Zitat:

...reine Intonation/ warmes Herz/ sehr akkurate Wiedergabe/ gut ausgewogener Chorklang/ richtiges Stilempfinden/ erstaunlich gute Einfühlsamkeit in die Seele eines fremden Volkes/ wundervoll.

Das Lied von H.-T. Hassler ...

sauber intoniert/ präzise im Wechsel der häufigen Einsätze ...

Im ganzen: Ausgezeichnet

Platz 6.

Ende des Zitats.

Am gleichen Tag gab es noch eine Steigerung. Der Chor wurde mit ausgewählt, der Königin den gewünschten Festhymnus, einen Choral von J.S. Bach zu singen. Der Dirigent Herr Puschmann erhielt daraufhin mit einigen anderen Dirigenten prompt eine Einladung zur Audienz.

Welch großes Erlebnis und welch großer Erfolg des Chores.

Am Sonnabend, dem 11. Juli 1953 sang der Chor noch einmal im letzten internationalen Abendkonzert vor einer etwa 10.000 Besuchern zählenden Zuhörerschaft. Diese Aufführung wurde vom BBC London übertragen. Spontaner, nicht enden wollender Beifall war das Ergebnis.

Alles in allem war diese Fahrt ein unvergessliches Erlebnis und ein voller Erfolg.

 

Weiter ging es dann am:

05.09.1953: Liederabend des Bielefelder Männerchores von 1922 auf der schönen Aussicht.

 

17.10.1953: Stiftungsfest der „Ostdeutschen Chorgemeinschaft“

 

31.10.1953: Chorkonzert in der Rudolf-Oetkerhalle zusammen mit dem Männerchor von 1922 und den Schaumburger Märchensängern, die der Chor auf der Musik-Olympiade in Wales (der Chor ersang sich den 1. Preis der Kinderchöre) kennen gelernt hatte. Das Konzert war ein großer Erfolg vor vollem Haus.

 

28.11.1953: Stiftungsfest des Sängerkreises „Hans Sachs“. Auch dieser Einladung ist der Chor gerne gefolgt.

 

19.12.1953: Weihnachtsfeier für die Kinder des Chores

 

20.12.1953: Weihnachtskonzert in der Aula des Gymnasiums, das alle Zuhörer und Sänger in festliche Weihnachtsstimmung brachte.

 

Rückblickend kann man zu diesem Zeitpunkt wohl sagen, dass seit Bestehen des Chores das Jahr 1953 das erfolgreichste gewesen ist. Ein großer Dank wurde dem Dirigenten Herrn Puschmann ausgesprochen, der zielbewußt seinen einmal eingeschlagenen Weg verfolgte.


Jahreshauptversammlung am 28.01.1954

 

Vorstand 1954

 

1. Vorsitzender:            Hans-Werner Spilker

2. Vorsitzender:            Reiner Vermillion

Schriftführer:                Irmgard Bohle

Kassiererin:                  Erika Abel

 

Gleich in die Vollen ging es dann schon im Februar.

13.02.1954: Mitwirkung beim Schüler-Hausmusik-Abend in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums

 

06.03.1954: Chorkonzert des Sängerkreises Ravensberg in der Oetkerhalle. Für die Lieder „Liebeskrieg“ und „Waldpsalm“ gab es stehende Ovationen.

 

20.03.1954: Chor-Konzert in Löhne mit dem „Schubert-Chor – Löhne“

 

01.05.1954: Das inzwischen traditionelle „Mai-Singen“ bei schönstem Wetter auf der schönen Aussicht zusammen mit dem Männerchor von 1922. Anschließend Wanderung mit viel Gesang und guter Laune nach Lämershagen in das Lokal „Traphöner“, wo der Chor noch einige schöne Stunden verbrachte.

 

Der 15. und 16.05.1954 stand ganz im Zeichen der Chormusik. Am Samstag, dem 15.05.1954 sang der Chor auf der schönen Aussicht anlässlich der Feierstunde, als die Stadt Bielefeld die Patenschaft der Stadt „Gumbinnen“ übernahm.

 

Am Sonntag, dem 16.05.1954 war Kreis-Sängerfest in Senne II. Aufgrund des großen Erfolges am 06.03. in der Oetkerhalle wurde der Chor dazu auserwählt, die Kulturtagung am Morgen mit seinen Liedern zu umrahmen. Das große Festkonzert, an dem sich mehrere Chöre beteiligten, fand nachmittags auf der Waldbühne statt. Leider verstreute der Wind den Gesang so sehr, dass von den einzelnen Liedern nicht allzu viel zu hören war.

 

Wieder einmal begann eine große Vorbereitung. Was in Wales begonnen hatte, sollte in Norwegen weitergeführt werden. Man plante eine mehrtägige Fahrt mit dem Bus. Am 29.08.1954 war es dann soweit.

Zitate des Zeitablaufs aus der Chorchronik – 29.08.1954 bis 12.09.1954:

Unsere Norwegen Fahrt: Ein großes Erlebnis für alle, die daran teilnehmen konnten. Man kann mit Recht behaupten, dass wir anderen Chören den Weg in Norwegen geebnet haben. Denn unser Chor war der erste deutsche nach dem Kriege. Es ist uns gelungen, überall Anerkennung zu finden. Trotz der anfänglichen Zurückhaltung ...

Hier nun der Reisebericht:

29.08.1954: Abfahrt Bielefeld Hauptbahnhof mit unserem Bus um 4.45 Uhr. In Hamburg kurzer Aufenthalt zum Besuch des Fischmarktes und des Elbtunnels. Weiterfahrt über Lübeck, Travemünde – immer am Ostseestrand entlang – nach Großenbrode. Abfahrt von dort mit dem Fährschiff Danmark um 18.00 Uhr. Ankunft in Gedser um 21.15 Uhr. Weiterfahrt nach Kopenhagen. Ankunft um 00.45 Uhr. Unterbringung in einem riesigen Schlafsaal einer Behelfs-Jugendherberge.

30.08.1954: Kopenhagen wird besichtigt. Zunächst auf eigene Faust. Um 10.00 Uhr Stadtrundfahrt mit dem eigenen Bus. Im Hafen sah man den amerikanischen Kreuzer „Baltimor“. Ein Ereignis für uns Landratten. Weiter ging es zum Königsschloß, Nationalmuseum und zum Rathausplatz. Besichtigung der Brauerei „Tuborg“. Abends besuchten wir den Vergnügungspark „Tivoli“. Muß man gesehen haben, wurde uns gesagt.

31.08.1954: Um 06.30 Uhr Weiterfahrt nach Helsingör – großer Einkauf von Aal im Hafen – von dort mit dem Fährschiff nach Hälsingborg (30Min. Fahrzeit). Weiterfahrt durch Schweden nach Swinemund (Grenzstation Schweden – Norwegen). Nach kurzer Passkontrolle durch das Niemandsland – eine sehr hohe und lange Brücke – nach Norwegen. Ankunft 19.00 Uhr. Einige aufregende Minuten (Wie breit ist der Bus usw.). Die Passstrassen, die noch vor uns lagen, waren so schmal, dass sie für einen normalen Bus – in Norwegen sind die Busse schmaler – gefährlich hätten werden können. Umkehren? Aber wir durften weiterfahren. Am Stadtrand von Oslo erwartete uns ein Lotse, der uns zum Sporthotel an der Holmenkollen-Schanze brachte. Ankunft 23.00 Uhr. Es war eine Tagesreise von ca. 700 km.

01.09.1954: Besichtigung von Oslo. Zum Teil zu Fuß, zum Teil mit dem Bus. Nachmittags Hafenrundfahrt durch den Oslo-Fjord (ca. 90 Min.).

02.09.1954: Abfahrt von Oslo – nach einem Ständchen für den Herbergsvater – um 9.00 Uhr an der Südküste entlang. Bedingt durch die schmale Passstrasse, die teilweise nur im 20 km/h Tempo befahren werden konnte, mussten wir in Mandal (ca. 50 km hinter Christiansand) Station machen.

Herzliche Aufnahme fanden wir um 24.00 Uhr im Christlichen Hospiz, trotzdem wir dort nicht angemeldet waren.

03.09.1954: Nach einem Ständchen für den Pfarrer (Leiter des Hospizes) Abfahrt aus Mandal um 9.00 Uhr, wieder durch Felslandschaften und Täler, vorbei an Fjorden, über schmale Passstrassen nach Stavanger. Ankunft in der Jugendherberge gegen 17.00 Uhr. Abends Konzert im Stadtpark, der gut besucht war und allen anwesenden Zuhörern nach eigenen Aussagen viel Spaß gemacht hat.

04.09.1954: Der Tag der Entspannung. Ausschlafen, Stadt besichtigen, Bummel am Hafen, schlafen; einmal einen Tag ohne Autobus. Die Konzerte in den Schulen und im Rundfunk waren leider abgesagt, so dass der Tag zu unserer Verfügung stand.

05.09.1954: Ständchen im Krankenhaus von Stavanger. Wir glauben, dass wir den Kranken viel Freude bereitet haben. Nachmittags „Ferien vom Ich“ am Strand. Herrlich war’s! Abends gemütliches Beisammensein mit vielen Liedern in einem unserer Schlafräume.

06.09.1954: Besuch des deutschen Soldatenfriedhofes in Stavanger. Gesucht und gefunden wurde auch das Grab eines deutschen Soldaten. (Die Nr. war uns bekannt.) Hier am deutschen Friedhof, sowie auch am englischen, norwegischen und russischen Soldatenfriedhof sangen wir unsere Lieder und legten Blumen an den Ehrenmalen nieder. Nachmittags Bummel durch die Stadt. Abends Singabend in der Jugendherberge, an dem auch der Herbergsvater erschienen war, trotzdem er sich uns gegenüber anfangs sehr reserviert verhielt. Den Rest des Abends verbrachten wir bei den „Guttemplern“, die uns zu einem Singabend mit anschließendem Abendessen eingeladen hatten. Es waren sehr schöne Stunden.

07.09.1954: Abfahrt um 7.45 Uhr. Beim Abschiedsständchen geschah das Wunder: der Herbergsvater lächelte. Hatte er doch einen guten Eindruck von uns bekommen? Oder war er froh, dass wir abfuhren? Wer weiß! Die Fahrt durch Norwegens Felsenküste verlief wieder ohne Zwischenfälle. Ankunft in Arendal gegen 21.00 Uhr.

08.09.1954: Der Ruhetag wurde zum Stadtbummel ausgenutzt, was besonders die Damen erfreute. Konnten sie doch so richtig vor dem Schaufenstern stehen bleiben. Nachmittags ging es zum Baden zum Meer. Das war wieder etwas besonderes für die Männer. Schließlich lagen ja auch hübsche norwegische Mädchen am Strand.

09.09.1954: Um 7.30 Uhr Weiterfahrt bis Horten, von dort ohne Bus nach Moss, wo wir von 14 Uhr bis gegen 18 Uhr Aufenthalt hatten, so dass der Bus an der Küste entlang über Oslo fahren musste. Die Jugendherberge in Sarbsborg nahm uns gegen 19 Uhr auf.

10.09.1954: Abfahrt in Sarpsberg um 8.30 Uhr zur norwegisch –schwedisch Grenze in Halden. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter durch Schweden nach Göteborg. Kurze Besichtigung der Stadt und des Hafens. Weiterfahrt nach Halmstad. Ankunft 19.30 Uhr.

11.09.1954: Abfahrt 7.30 Uhr nach Hälsingborg. Überfahrt nach Helsingör. Kurzer Aufenthalt. Weiterfahrt 13.30 Uhr nach Kopenhagen. Ankunft 15.15 Uhr. Abends trafen wir uns zum gemütlichen Beisammensein mit Kaffeeklatsch. Eingeladen wurden wir vom größten „Mandolinen Club“ Kopenhagens. Wir hatten mit ihnen zusammen sehr viel Spaß. Sei es durch Sprachschwierigkeiten oder lustige Liedervorträge.

12.09.1954: Um 9.45 Uhr Abfahrt von Kopenhagen. Um 11.30 Uhr nahm uns das Fährschiff „Dronning Ingrid“ auf, das uns wieder nach Großenbrode brachte. Wir waren nun wieder auf deutschem Boden und hörten deutsche Worte. Nach einer kurzen Rast in Neustadt – die Männer hatten schrecklichen Durst auf ein Glas heimisches Bier – brachte uns der Bus gen Bielefeld, wo wir „fahrplanmäßig“ gegen 22.15 Uhr vom Männerchor von 1922 und natürlich von den Familienangehörigen empfangen wurden.

Unsere „Norwegen-Fahrt“ lag hinter uns. Unvergesslich für alle Chormitglieder, die mitgefahren sind. Erinnern an diese Tage werden immer die Bilder und der Film, den wir auf dieser Fahrt drehten.

Zitat Ende.

 

Weiter ging es dann mit normaler Chorarbeit.

04.12.1954: Konzert in der Oetkerhalle mit dem Männerchor von 1922 und den Schaumburger Märchensägern. Es war ein tolles Konzert und endete mit viel Beifall. Die Kinderweihnachtsfeier bildete den Abschluß der Veranstaltungen des Jahres 1954.

 

Leider musste der Chor am letzten Chorabend im alten Jahr Abschied von seinem Dirigenten Günter Puschmann nehmen. Er verließ Bielefeld, weil ihn in Süddeutschland eine gute Stellung erwartete. Das war ein schwerer Schlag für den Chor. Alle hofften nun auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Dirigenten „Herrn Reichow“.


Jahreshauptversammlung am 03.03.1955

 

Vorstand 1955

 

1. Vorsitzender:            Hans-Werner Spilker

2. Vorsitzender:            Reiner Vermillion

Schriftführer:                Irmgard Bohle

Kassiererin:                  Irmgard Bohle

 

01.05.1955: „Mai-Singen“. Wieder einmal strahlte die Sonne. Gesungen wurde auf der schönen Aussicht. Der Chor sang unter Mitwirkung des Männerchores von 1922. Eigentlich war auch dieses Mai-Konzert so schön und erfolgreich wie immer. Anschließend gab es einen Spaziergang zum Rosenhof. Unterwegs wurden die Sängerinnen, Sänger und Angehörige von einem Gewitter mit heftigem Regen überrascht, welches aber die gute Laune nicht verderben konnte.

 

11. und 12.05.1955: „Kreis-Sängerfest“ in Bielefeld. Wieder wurde der Chor dazu auserwählt, auf der Kulturtagung in der „Brücke“ zu singen. Ebenso am Nachmittag, beim Festkonzert in der Oetkerhalle. Das Repertoire des Chores stieg unaufhaltsam.

 

04.06.1955: Stiftungsfest auf der schönen Aussicht. Zusammen mit den Schaumburger Märchensängern wurde natürlich gesungen, getanzt – man kann auch mit Kindern tanzen – und gelacht, wie es eigentlich bei allen Stiftungsfesten üblich ist.

 

03.07.1955: Familienausflug mit dem Bus in die Senne zur Gaststätte Heideblümchen. Der Tag verging bei bestem Wetter mit Spielen. Eierlaufen – die großen Drei (Vorsitzende und Dirigent) starteten extra zu einem zünftigen Eierlauf, wobei dem Dirigenten des öfteren das Ei vom Löffel fiel. Er konnte halt mit der Stimmgabel besser umgehen – Topfschlagen, Sackhüpfen usw. für die großen und kleinen Kinder. Nachmittags fand das große Fußballspiel Verheiratete gegen Unverheiratete statt, welches die Verheirateten mit 3:1 gewannen. (Kommt von der guten Verpflegung der anderen Ehehälften, meinten sie.) Den Abschluß bildete ein gemütliches Beisammensein im Deutschen Haus.

 

03.09.1955: An diesem Tag wirkte der Chor bei einer Veranstaltung des Bielefelder Männerchores von 1922 mit. Gesungen wurden Volks- und Rheinlieder. Das Lokal „Zur schönen Aussicht“ war ziemlich gut besetzt und es gab reichlich Beifall.

 

10.09.1955: Konzert in der Oetkerhalle mit den Schaumburger Märchensängern und dem Bielefelder Männerchor von 1922. Am besten kam das „Landknechtsständchen“ an.

 

10.12.1955: Weihnachtskonzert in der Aula des Gymnasiums.

 

Am letzten Übungsabend kam der Nikolaus zu den Chorkindern. Eigentlich sollte ein größerer Teil der Erwachsenen Angst vor der Rute haben. Der Besuch der Chorstunden in diesem Jahr war durchweg gar nicht gut Aber man versprach Besserung.

 

Jahreshauptversammlung am 08.03.1956

 

Vorstand 1956

 

1. Vorsitzender:            Reiner Vermillion

2. Vorsitzender:            Kurt Paepenmöller

Schriftführer:                Irmgard Bohle

Kassiererin:                  Erika Abel


01.05.1956: Tradition geworden ist mittlerweile das „Mai-Singen“ auf der schönen Aussicht. Aber die Sonne, die die letzten Jahre das Singen unterstütze, ließ sich in diesem besonderen Jahr – dem Jubiläumsjahr – nicht blicken. Im Gegenteil. Es goß wie aus Eimern. Trotzdem ließen die Zuhörer den Chor nicht im Stich und man war der Meinung, dass der Chor mit seinen Liedern allen Anwesenden Sonnenschein in die Herzen gezaubert hatte.

Der Spaziergang am Nachmittag führte zur Donnerburg. Abends fand man sich im Pappelkrug ein, wo es noch einige nette Stunden bei Spiel, Tanz und Gesang gab.


02.06.1956: Höhepunkt des Jahres. Der gem. Chor „Die Leineweber“ feierte sein 10-jähriges Bestehen auf der schönen Aussicht. Selbstverständlich kam zuerst „Frau Musica“ zu Wort. Chormitglieder lockerten das Programm mit solistischen Darbietungen auf. Somit kam die Fröhlichkeit zu ihrem Recht. Fröhliche und lustige Stunden erlebten die Leineweber mit Freunden des Chores. Dank der Bielefelder Industrie konnte der Chor auch noch eine Verlosung von so großen Ausmaßen aufziehen, wie sie bisher noch nie erlebt wurde.

Eine große Freude war es allen Leinewebern, dass der Mitbegründer des Chores Herr Oberschelp anwesend war. Da sich unter den Chormitgliedern auch Künstler der heiteren Muse befanden, waren wohl alle von diesem Stiftungsfest – von dem man noch heute spricht – sehr begeistert.

Ein schriftlicher Programmablauf lautete folgendermaßen:

Gemeinsames Abendessen. Vorher Begrüßung durch Kurt Paepenmöller. Glückwünsche anlässlich Geburtstagen und Verlobung. Neuaufnahmen.

Als Geburtstagständchen               „Lobe den Herren“

Zur Verlobung                          „Ave verum“

Ehrung der Mitglieder, die 10 Jahre im Chor sind:

Lieselotte Glasmacher,

Edith König,

Edith Bunte, geb. Conradi,

Hannelore Wehmhöner, geb. ?

Hans-Werner Spilker

Günter Abel

Wolfgang Willumeit

Karl Glasmacher

Der Chor singt zu dieser Ehrung: „Die Himmel rühmen“ und „Wahre Freundschaft“.

Klaviersolo mit Manfred Knüppel: „Ungarische Rapsodie Nr. 2“ von Franz Liszt.

Tenorsolo mit Wolfgang Willumeit: „Abendrot“ und „Frühlingsglaube“ von F. Schubert

Klarinettensolo mit Gerhard Niemeyer: „Concertino“ von Carl-Maria von Weber.

Chor: „Wieder einmal ausgeflogen“ und „Hallo, gut G’sell“

Klaviersolo mit Arthur Reichow: „Aufforderung zum Tanz“ von Carl-Maria von Weber

Gemütliches Beisammensein mit Tanz, Knuddelei und Gesellschaftsspiele.

Für die aktiven Mitglieder war dieses Fest allerdings nur ein Anfang, denn am 07.06.1956 feierte der Chor sein 10-jähriges Jubiläum festlich im Hotel Kaiserhof ganz unter sich. Ein gemeinsames Abendessen leitete den Abend ein. Lieder wurden gesungen. Die Gründer des Chores wurden für ihre 10-jährige Treue mit einer Urkunde und einer silbernen Nadel geehrt. Selbstverständlich erfreuten die Solisten wieder mit ihren Vorträgen. Und das Tanzen? Das Fröhlichsein? Nichts wurde vergessen, bis mit einem gemeinsamen Schlusslied der Abend ausklang.


08.09.1956: „Lieder-Abend“ mit dem Männerchor von 1922 auf der schönen Aussicht.


14.10.1956: Chorkonzert des „Sängerkreises Ravensberg“ in der Oetkerhalle. Die unter anderem gesungenen 4 slowakischen Volkslieder von Bela Bartok fanden bei Publikum und Presse guten Anklang.

Auf das Weihnachtskonzert musste der Chor leider verzichten, da kurz vorher der Dirigent, Herr Reichow, schwer erkrankte. Doch wurden alle Chorstunden unter dem Vize-Dirigenten Jochen Vogt weiter eingehalten, damit der Zusammenhalt des Chores weiter bestehen blieb.


01.12.1956: Die Adventsfeier entschädigte alle Mitglieder des Chores ein wenig für das ausgefallene Konzert.


16.12.1956: Wieder einmal besuchte der Nikolaus die Chor-Kinder, die sich über die Tüte und einen Ball freuten. Alle Anwesenden waren dann sehr gerührt über das Weihnachtsspiel, das ihnen einige Kinder mit roten Wangen und glühenden Augen vorführten.

Rückschau auf das Jubiläumsjahr 1956.

Außer auf den öffentlichen Konzerten sang der Chor auch einige Male in Krankenhäusern. Ob nun aus freudigem Anlaß (Geburt einer kleinen Leineweberin) oder aus ernsten Gründen (Besuch bei Herrn Reichow) immer wollte man bemüht sein, Freude mit Liedern zu bringen. Dieses gelang in vollem Umfang auch bei Trauungen von drei Leineweber-Paaren.


Zitat aus der Chronik:

Blicken wir auf das Jahr 1957, so können wir nur hoffen, dass der Chor 100%ig zusammenhält, wenn es darum geht, Schwierigkeiten zu überwinden; denn es ist wohl völlig ungeklärt, ob Herr Reichow wieder soweit gesundet, dass er uns wieder musikalisch betreuen kann. Wir müssen nur immer daran denken, dass es das deutsche Lied ist, das uns zusammenhält, dann werden wir alle Schwierigkeiten meistern.

Zitat Ende.


Jahreshauptversammlung am 31.01.1957

 

Vorstand 1957

 

1. Vorsitzender:            Reiner Vermillion

2. Vorsitzender:            Kurt Paepenmöller

Schriftführer:                Irmgard Bohle

Kassiererin:                  Erika Abel

Die Probleme, die Ende 1956 durch die Erkrankung des Dirigenten Herrn Reichow auftauchten, mussten Anfang 1957 gemeistert werden. Es stellte sich heraus, dass Herr Reichow den Chor nicht mehr leiten konnte. Man brauchte einen neuen, guten Dirigenten. Die Wahl fiel auf Ted Uhlich, der dann im April 1957 die Leineweber übernahm. Er fand sich schnell zurecht und leitete schon 4 Wochen später den Chor zum „Mai-Singen“.

 

01.05.1957: „Mai-Singen“ auf der schönen Aussicht, an dem auch der Männerchor von 1922 wieder mitwirkte. Schon dieses Konzert bestätigte, dass man in Ted Uhlich den richtigen Mann gefunden hatte.

Petrus hatte in diesem Jahr wieder bessere Laune (oder gefiel ihm das Singen wohl so gut) und schickte Sonnenschein, der den Chor verleitete, nach einem gemeinsamen Mittagessen im Lindenhof einen Spaziergang mit großer Beteiligung durchzuführen. Vor der Jugendherberge in Sieker wurde eine Verschnaufpause eingelegt. Wieder wurden einige Mai-Lieder gesungen.

Anschließend ging es weiter zum „Stillen Frieden“. Kaffeepause. Frisch gestärkt spazierte der Chor dann hinaus auf den Kamm und zurück in Richtung Bethel, immer singend, wie sich das für einen Chor ziemt. Ein kleiner Teil ließ den Tag noch im Lindenhof ausklingen.

 

08.06.1957: Stiftungsfest im Lindenhof

Geburtstagsfeier des Chores. Es war eine Feier, die einmal nicht an das Alter erinnert, wie Herr Uhlich in seiner Gratulation zum Ausdruck brachte. In diesem Jahr beschloß man, das Stiftungsfest nur noch im engen Kreise – eventuell mit Angehörigen – zu feiern.

Chorlieder, Tenorsolo, Klaviersolo, Flötensolo, leiteten den festlichen Teil ein. Im gemütlichen Teil erfreute Frau Retzmann –Uhlich die Teilnehmer mit einigen Pantomimen, die sehr viel Spaß machten. Organisiert wurde noch eine Modenschau und ein Flohzirkus. Ein Quiz, wenn auch gut vorbereitet, fand keinen sehr großen Anklang. Das Wichtigste war an diesem Abend, dass alle mitmachten. Man fand es sehr schön, dass man im kleinem Kreis war.

Als das „Guten Abend, gute Nacht“ verklungen war gab es wohl niemanden, der nicht aus vollem Herzen denen dankte, die mitgeholfen hatten, dass dieser Abend zu einem wirklichen Geburtstagsfest wurde.

 

23.06.1957: Kreis-Sängerfest in Gütersloh. Der gem. Chor „Die Leineweber“ wurde als einziger auswärtiger Chor ausgewählt, bei der Morgenfeier in der „Paul-Thöne“-Halle mitzuwirken. Am Nachmittag sammelten sich auf dem Marktplatz alle teilnehmenden Chöre des „Sängerkreises Ravensberg“ mit ihren Fahnen zum Festzug, bei dem die Leineweber als einziger Chor in einheitlicher Tracht die Spitze bildeten. Die anschließende Festansprache im Garten des Restaurants Wiltmann, wo auch das Festkonzert stattfand, hielt der Präsident des Deutschen Sängerbundes Edmund Konsek. Er rief zur Pflege des deutschen Liedes auf, um sich selbst und anderen Freude zu bereiten, die in dieser Zeit der Unrast und des Materialismusses noch für solche Musik empfänglich sind. Das Festkonzert wurde außer dem Vortrag des Leineweber-Chores nur von Männerchören ausgeführt. Daß die Leineweber etwas Besonderes boten, war schon rein äußerlich daran festzustellen, dass plötzlich vollkommene Ruhe herrschte.

Der ungewöhnlich starke Beifall spornte den Chor noch mehr an, so dass nach dem Konzert im Saal des Restaurants, wo inzwischen Platzmangel herrschte, weiter gesungen wurde. Mit weiterem sehr starken Beifall klang dann der Abend langsam aus.

 

14.07.1957: Familienausflug per Autobus nach Steinhagen. Wie üblich, vergnügten sich große und kleine Kinder mit Eierlaufen, Strickspringen und Topfschlagen. Die Männer kamen beim traditionellen Fußballspiel mächtig ins Schwitzen, da die Sonne es wirklich gut meinte. Erwähnenswert ist auch das Völkerball-Spiel Alt gegen Sopran, das der Alt gewann. Großen Anklang fand zum Ausklang das Scheibenschießen der Männer und Frauen, wobei sehr viel gelacht wurde.

 

07.09.1957: Liederabend des Männerchores von 1922 auf der schönen Aussicht. Vom Jugendkulturring der Stadt Bielefeld wurde der Leineweber-Chor in diesem Jahr zum ersten Male gebeten, einen „Limonadenball“ mit einigen frischen Liedern einzuleiten, um die Jugend für das Chor-Singen zu begeistern.

 

14.12.1957: „Weihnachtskonzert“ in der Aula des Gymnasiums. Da 1956 das Konzert ausgefallen war, wollte der Chor nun ein besonders schönes veranstalten. Herr Uhlich hatte die Chor-Sätze so ausgesucht, dass schon die Proben sehr viel Spaß bereiteten. Das Konzert selber war dann ein so großer Erfolg, dass sogar die Bielefelder Zeitungen positiv berichteten. Folgende Lieder wurden gespielt und gesungen:

Orgelvorspiel:

Toccata (F-Dur)                                                                 Joh. Pachelbel

Gem. Chor:

Ehre sei Gott in der Höhe                                                         Joh. Seb. Bach

Es kommt ein Schiff geladen                                                   Walter Rein

Es wird schon gleich dunkel                                                    Satz: Herm. Schröder

Kantate für gem. Chor, Orgel und 2 Holzbläsern                  Vincent Lübeck

Orgelzwischenspiel:

Magnificat Fuge F-Dur                                                      Joh. Pachelbel

Gem. Chor:

Auf, haltet euer Herz bereit                                                       Walter Rein

Nun lobet mein Seel den Herren                                     Joh. Seb. Bach

Mottete für gem. Chor und Orgel                                       Joh. Seb. Bach

Orgelzwischenspiel:

Variationen über „Vom Himmel hoch...“                                    Albert Tate

Gem. Chor:

O Jesulein zart (geistliche Volksweise)                             Satz: Robert Fuchs

Kommet ihr Hirten (aus Nordböhmen)                          Satz: Karl Riedel

Wiegenlied in der Weihnacht                                                  Satz: Franz Wüllner

Weihnachtskantate für gem. Chor, Orgel und 2 Holzbläser:

In dulci jubilo                                                                           Dietrich Buxtehude

 

Der Nikolaus besuchte auch in diesem Jahr wieder die Kinder. Er brachte eine Rute mit, die er dem Chorleiter mit der Bitte überreichte, sie bei den Mitgliedern anzuwenden, die sehr wenig zum Singen kamen oder durch fortlaufendes Reden bei den Proben störten.

 

Zitat aus der Chorchronik:

Rückschauend auf das Jahr 1957 muß man sagen, dass wir eine ganze Menge geleistet haben und mit dem Erfolg wohl zufrieden sein können. Es ist uns gelungen, Chorsätze einzustudieren, an die wir uns vor noch nicht allzu langer Zeit nicht herangewagt hätten.

Zitat Ende.


Jahreshauptversammlung am 25.01.1958

 

Vorstand 1958

 

1. Vorsitzender:            Reiner Vermillion

2. Vorsitzender:            Kurt Paepenmöller

Schriftführer:                Irmgard Bohle

Kassiererin:                  Erika Abel

 

Was ist ein Jahr ohne Probleme? In diesem Jahr mußte man schon gleich zu Anfang um den Übungsraum bangen. Man munkelte, der „Lindenhof“ würde abgerissen. Außerdem würden die Kosten für die Übungsabende den Etat des Chores übersteigen. Also siedelte man um in das „Haus des Handwerks“. Dieses wiederum war auch ein Fehlschlag. Laufend musste der Chor in andere Räume umziehen. Das war man bald leid und siedelte wieder um. Endlich gab es einen Raum im Gemeindehaus an der Grünstraße, der auch der Akustik entsprach. Alle hofften nun, dass man dort ungestört proben konnte.

 

14.03.1958: Allen Schwierigkeiten zum Trotz sang der Chor im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ im Neustädter Gemeindehaus einige Chorwerke. Unter anderen wurde gesungen: „Lobe den Herrn“ von Distler und „Nun lob mein Seel dem Herrn“ von Bach.

 

11.04.1958: Der Gem. Chor „Die Leineweber“ veranstaltete sein erstes großes Konzert für den Jugendkulturring im Neustädter Gemeindehaus. Das Programm umfasste Werke alter und neuer Meister. Außerdem wirkte das „Bielefelder Bläserquintett“ mit. Der Chor war mit diesem Konzert sehr zufrieden. Die Presse dagegen fand nicht die Kritik, die der Chor nach eigener Meinung verdient hätte.

 

20.04.1958: An diesem Tag trat der Chor mit dem gleichen Programm wie schon am 11.04. auf. Die Kranken der Heilanstalt Gütersloh waren glücklich. Alle Mitwirkenden hatten das Gefühl, Freude bereitet zu haben. Aufgeschlossen für alles Schöne dankten die Kranken mit herzlichem Beifall. Der Bericht in der „Schwalbe“, der Zeitung der Heilanstalt, die dem Chor auch einen Auszug zukommen ließ, spiegelte die Aufgeschlossenheit wieder. Es gibt doch eine innere Befriedigung, wenn man feststellen kann, dass auch andere Menschen, besonders Kranke, soviel Freude am Gesang haben.

 

01.05.1958: Ein sehr schöner Tag. Die Sonne lacht. Da müssen ja die Frühlingslieder den Zuhörern ins Herz gehen. Zusammen mit dem Männerchor von 1922 wurde das "Mai-Singen" wieder einmal ein großer Erfolg. Man hatte nun schon einen Zuhörer-Stamm, der sich das ganze Jahr auf die Konzerte der Leineweber freute. Nachmittags gab es wieder den traditionellen Spaziergang. Man kehrte im Jägerkrug ein. Abends ging es zum Ausklang ins Handwerkerhaus.

 

01.06.1958: Im Bürgerpark erfreute der Chor sehr viele Zuhörer, die durch das herrliche Wetter ins Freie gelockt wurden, mit seinen Liedern. Auch an diesem Tage wurde der Sinn und Zweck voll und ganz erfüllt. Der Chor wollte gezielt das „Deutsche Volkslied“ an den Mann bringen, um zu beweisen, dass es außer Schlagern auch noch andere Musik gibt.

 

07.06.1958: Stiftungsfest im „Kaiserhof“. Der Abend verging wieder einmal sehr rasch bei Gesang, Tanz, lustigen Vorführungen und Spielen. Also wieder eine rechte Geburtstagsfeier des Leineweber-Chores.

 

20.07.1958: Familienausflug zur Gaststätte „Heideblümchen“ in Kracks. Drückende Hitze und Gewitterschauer. Trotzdem wurde das Fußballspiel: Verheiratete : Unverheiratete ausgetragen, das die Ledigen mit 1 : 0 gewannen. Bravo! Auch das Völkerballspiel der Damen fand statt. Ganz neu ins Programm aufgenommen wurde die Federball-Meisterschaft. Es ging manchmal hart auf hart, bis der Sieger endlich feststand. Leider ist nicht mehr bekannt und niemand will sich erinnern, ob die Sieger männlich oder weiblich waren. Daß das Spiel unter Bäumen stattfand, war sehr günstig für die Zuschauer (gegen Regen geschützt), aber schlecht für die Spieler. Auch Kinderspiele wurden nicht vergessen, doch kamen die Kinder etwas zu kurz, denn beim Eierlaufen fing es so stark zu regnen an, dass sich alle sehr schnell in den Saal verzogen. Der kräftigste Gewitterschauer erreichte den Chor dann im Bus auf der Heimfahrt. Trotz des nicht beständigen Wetters – ein recht froher Familienausflug.

 

13.09.1958: Volksliederabend des Bielefelder Männerchores von 1922 auf der schönen Aussicht. Ganz groß kamen dabei folgende Lieder der Leineweber heraus:

„Estnische Hochzeit“ und das „Seemannslied“ im Satz von Ted Uhlich.

 

19.10.1958: Konzert in der Rudolf Oetker Halle des Sängerkreises Ravensberg. Der gem. Chor „Die Leineweber“ sangen „Liebeskrieg“ von Hassler und „Wohlauf, ihr lieben Gäste“ von Sartorius.

 

13.12.1958: „Musik zur Weihnacht“ in der Reformierten Kirche.

Zitat:

Unsere viele Arbeit – es waren auch Sonderproben nötig – hatte wahrhaftig Früchte getragen. Ob unser strahlendes „Ehre und Preis“ oder „Gloria in exelsis Deo“, ob die schlichten, alten Weihnachtslieder in alter und neuer Fassung – es war wunderbar. Chor und Dirigent waren so aufeinander eingestellt, daß man wirklich von einem Ganzen sprechen konnte. Es gab wahrscheinlich niemanden in der Kirche, der nicht von unserem Singen bis ins Innerste aufgewühlt gewesen wäre. Ein kleiner Lichtblick in der heute ach so schnelllebigen Zeit. Das wollten wir auch erreichen. Unsere Zuhörer sollten vom Alltag abschalten und sich ganz von unseren Liedern einfangen lassen. Das ist uns an diesem Abend bestimmt gelungen.

Zitat Ende.

 

Heiligabend umrahmte der Chor auf Wunsch des Pfarrers der Gemeinde, in der sich unser Übungsraum befand, den Spätgottesdienst in der „Altstädter Kirche“ mit seinen Weihnachtsliedern. Ein sehr schöner Anlaß, sie noch einmal zu singen.

 

Rückschau auf das Jahr 1958:

Zitat:

Viel haben wir in diesem Jahr geleistet. Sonderproben waren notwendig und Ärger gab es wegen des Übungsraumes. Aber eins haben wir festgestellt: Der Leineweberchor ist bei Ted Uhlich in den allerbesten Händen. Und wenn wir weiterhin geschlossen hinter ihm stehen und uns von ihm mitreißen lassen, werden wir im Jahre 1959 noch ein ganzes Stück weiterkommen und vielen Menschen durch unser Singen Freude bereiten.

Zitat Ende.

Jahreshauptversammlung am 21.02.1959

Vorstand 1959

1. Vorsitzender:            Reiner Vermillion

2. Vorsitzender:            Kurt Paepenmöller

Schriftführer:                Irmgard Bohle

Kassiererin:                  Erika Abel


Im Januar 1959 umrahmte der Chor mit seinen Liedern eine Veranstaltung des „Bundes der Kinderreichen“ im Haus des Handwerks, in deren Mittelpunkt eine Rede des Herrn Bundesfamilienministers Würmeling stand.

01.05.1959: „Mai-Singen“ bei strahlendem Sonnenschein auf der schönen Aussicht. Natürlich mit dem Bielefelder Männerchor von 1922.

Der Spaziergang am Nachmittag führte die Mitglieder über den Kamm zur Hünenburg. Weiter ging es zu Mutter Menke, wo einige andere Gäste sehr erstaunt waren, dass in der heutigen Zeit noch Volks- und Wanderlieder gesungen werden.

02.05.1959: Eröffnung des „Deutschen Sängertages“, der in diesem Jahr in Bielefeld stattfand. Zur Begrüßung der Delegierten wurden im Ratskeller zwei frische Lieder gesungen und auf der Orgel gespielt.

03.05.1959: Kulturtagung anlässlich des „Deutschen Sängertages“ in der Brücke. Wieder waren die Leineweber auserwählt, zur allgemeinen Umrahmung Lieder zu singen.

07.06.1959: „Tag des Liedes. Die Leineweber sangen im Oetkerpark und lockten mit alten und neuen Weisen viele Zuhörer an. Eine Bielefelder Zeitung brachte einen größeren Artikel darüber unter folgender Überschrift: „Sang und Klang vielerorts. Neue Liebe zum Lied. Am Tag des Liedes warben die Chöre. Glückliche Zuhörer“.

27.07.1959: „Stiftungsfest“. Man war nun ganz unter sich im Saale „Siekmann“. Es wurde wieder einmal ein fröhliches Geburtstagsfest, wenn auch manchmal der Saal etwas eng wurde.

16.08.1959: Familienausflug nach Avenvedde. Spiele für die Chorkinder, Fußball der Herren, Völkerball der Damen, verschiedene Wettkämpfe für groß und klein, wobei es auch wieder einige Preise zu gewinnen gab; das alles füllte den Tag aus. Selbstverständlich wurde das Singen nicht vergessen.

17.09.1959: Chorkonzert des Sängerkreises Ravensberg im DSB in der Oetkerhalle.

Es war in diesem Jahr ein besonderes Konzert, da nicht nur Chöre des „Deutschen Sängerbundes“ (DSB), sondern auch des „Deutschen Allgemeinen Sängerbundes“ (DAS) sangen. Dazu als einziger nicht organisierter Chor der „Bielefelder Kinderchor“. Daß es also ein Gemeinschaftskonzert der Bielefelder Chöre war, fand bei der örtlichen Presse und bei den Zuhörern große Beachtung. Damit wurde bewiesen, dass man sich zur Pflege des „Deutschen Liedes“ gut zusammenfinden konnte. Egal, ob ein oder zwei Sängerbünde. Die Leineweber nahmen gleich die Gelegenheit war, das Catulli Carmina von Orff zu singen. Wieder einmal bewies der sehr langanhaltende Beifall große Beeindruckung.

12.12.1959: „Musik zur Weihnacht“ in der Reformierten Kirche. Wieder einmal gelang es dem Chor, die Zuhörer in festliche Stimmung zu bringen.

Folgende Lieder wurden gesungen:

Toccata C-Dur                                                            Joh. Seb. Bach

Machet die Tore weit                                                         Andreas Hammerschmidt

Maria durch ein Dornwald ging                          Satz: Gottfried Wolters

Es ist ein Ros entsprungen                                          Michael Praetorius

Still, still, still, weils Kindlein schlafen will                  Satz: Gottfried Wolters

Großer Herr und starker König

(Arie aus dem Weihnachtsoratorium)              Joh. Seb. Bach

Hosianna, dem Sohne Davids                           Joh. Seb. Bach

Werde munter mein Gemüte                                        Joh. Seb. Bach

Ave Maria                                                                   Anton Bruckner

Der Heiland ist geboren                                               Satz: Bernhard Henking

Susani                                                                          Theodor Uhlich

Drei Könige wandern aus dem Morgenland                 Peter Cornelius

Es ist ein Ros entsprungen                                          Joh. Brahms

Exultate Deo                                                                Alessandro Scarlatti

Schlafendes Jesukind                                                           Hugo Wolf

Auf ein altes Bild                                                      Hugo Wolf

Sing und jubiliere, Weihnachtsnachtigall               Satz: Gottfried Wolters

Es singt wohl ein Vögelein                                         Helmut Bräutigam

Gloria in excelsis Deo                                                     Joh. Seb. Bach

Voll des Lobes waren die Zeitungen, die überdurchschnittlich große Berichte schrieben.

24.12.1959: Abschluß der Chorarbeit der Leineweber war das Singen in der Altstädter Kirche am Heiligen Abend zum Spätgottesdienst.

Rückschau auf das Jahr 1959:

Zitat aus der Chronik des Chores:

Neben unseren öffentlichen Auftritten fanden wir in diesem Jahr oft Gelegenheit, zu festlichen Anlässen zu Singen. 4 Leineweber-Paare schlossen den Bund für’s Leben. Das bedeutete Ständchen zum Polterabend und Singen zur Trauung. Auch bei einem Krankenhaus-Besuch brachten wir Freude. Im ganzen gesehen, ist das Jahr 1959 für den Chor ein ruhiges gewesen. Das gebrauchten wir auch dringend, um neue Chorwerke zu erarbeiten und alte Lieder aufzufrischen, ohne von Terminen gehetzt zu werden.

Zitat Ende.

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