Gemischter Chor "Die Leineweber"
Singen macht Spaß
1946-1949
1950-1959
1960-1969
1970-1979
1980-1989
1990-1999
2000-2009
2010-2019

Jahreshauptversammlung am 10.01.1970

 

Vorstand 1970

 

1. Vorsitzender:            Erika Abel

2. Vorsitzender:            Klaus Köchel

Schriftführer:                Renate Köchel

Kassiererin:                  Edith König

 

Das Jahr begann mit einem Wechsel in der Vereinsführung. Nach 24-jähriger männlicher Herrschaft übernahm nun ein weibliches Mitglied den Vorsitz.

 

24.01.1970: Kostümfest in den „Vier Taxbäumen“ in Brackwede.

Unter dem Motto „Hummel, Hummel, Mors, Mors“ trafen sich etwa 60 Seemannsleute, Piraten, Gauner und Gammler und andere Wesen um in ein paar ausgelassenen Stunden ihre Alltagssorgen zu vergessen. Fazit: Ein gelungener Abend.

 

08.-09.05.1970: Städtebegegnung Almelo/Holland – Bielefeld

Grund: Die 25. Wiederkehr des Tages des Einzugs der deutschen Truppen in Holland. Die „Koninklijke Almelosche Harmonie“ wollte als Versöhnungsgeste ein Konzert in Deutschland geben. Die holländischen Gäste wurden alle privat untergebracht.

 

08.05.1970: Zusammen mit Chören des Sängerkreises Ravensberg fand ein Gemeinschaftskonzert in der Oetkerhalle statt, bei dem 3 europäische Volkslider gesungen wurden: „Will ein lustig Liedchen bringen“, „Schlaf, mein Lieb“ und „Fandango“.

 

09.05.1970: Am Samstag veranstalteten die Holländer zwei Platzkonzerte. Vormittags am Leineweberbrunnen, nachmittags im Bürgerpark. Abends gab es ein geselliges Beisammensein im Winfriedhaus. Zunächst mit Kapelle, später dann ohne, so dass die Leineweber sich gezwungen sahen, für Unterhaltung und Stimmung zu sorgen. Später wurde berichtet, dass einige Mitglieder und Gäste erst im Morgengrauen zu Bett gekommen sind.

 

28.06.1970: Familienausflug in die Senne zum Heim des TV Einigkeit.

Wieder einmal regnete es in Strömen. Aber trotz Platzmangels und Regens war die Stimmung gut, zumal die Belieferung mit Kaffee und anderen Getränken ausgezeichnet klappte. Dank an die Versorger. Sie mussten an diesem Tag sehr viel leisten.

 

20.09.1970: Fahrt ins Blaue

Trotz aller Hindernisse – z.B. kurzfristiges Umbuchen auf einen kleineren Bus, ein defekter Dampfer, der ein weiteres Umdisponieren erzwang, ein nöckeliger und schlecht orientierter Fahrer und ein bis 11 Uhr völlig verhangener Himmel – verlief der Ausflug doch recht fröhlich. Bei einer verspäteten Dampferfahrt auf der Fulda hatte der Chor dann zum Ausgleich herrlichsten Sonnenschein. Nach dem Mittagessen – es wurde im Bus gepicknickt – machten die Mitglieder sich als Wandersleute stark. Der Spaziergang war zwar stellenweise etwas strapaziös, doch entschädigten den Chor herrliche Ausblicke auf das Wesertal und eine reiche Brombeerernte für die Strapazen. Schließlich gelang es auch, den Bus wiederzufinden.

 

17.10.1970: Stiftungsfest in den „Vier Taxbäumen“ in Brackwede.

Wie immer stand nach dem offiziellen Teil mit Ehrungen die Unterhaltung mit Spiel und Tanz im Vordergrund. Der Vergnügungsausschuß hatte wieder einmal ein buntes Programm zusammengestellt, das keinerlei Langeweile aufkommen ließ. Und wieder verging die zeit viel zu schnell.

 

02.12.1970: Musik zur Weihnacht in der Altstädter Nicolaikirche.

Es wurde lange überlegt, ob in diesem Jahr überhaupt ein Weihnachtskonzert durchgeführt werden sollte, da für 1971 ein großes Jubiläumskonzert geplant war. Trotzdem wagte man es. Aus technischen Gründen (Chor mit Orgelbegleitung) konnte der Chor nur etwa ¾ des Programms im Altarraum singen. Den restlichen Teil sang man von der Empore.

 

06.12.1970: Wieder einmal kam der Nikolaus zu den großen und kleinen Leinewebern. Diesmal führten Kinder der Chormitglieder ein kleines Weihnachtsstück auf. Sie machten ihre Sache sehr gut. Schon fast wie Profis.

 

20.12.1970: 4. Advent. Fast alle Mitglieder des Chores trafen sich zum Abschluß des Jahres noch einmal, um im Altersheim an der Kreuzstraße und im St. Franziskus Hospital mit mehreren Weihnachtsliedern ein wenig Freude zu bringen.

 

Auch die sportliche Seite des Chores kam im Jahre 1970 nicht zu kurz. An 3 Kegelabenden war Gelegenheit, die sportliche Kondition unter Beweis zu stellen.

Gesungen wurde außerdem bei einer Hochzeit und einer Silberhochzeit. Weiblichen Chornachwuchs gab es auch.

Das Jahr war zu Ende und vor dem Chor stand das Jubiläumsjahr 1971. Wird man die Aufgaben, die man sich gestellt hat, meistern? Das waren die Fragen, die alle bewegten, als man sich vom alten Jahr verabschiedete.

 

Jahreshauptversammlung 16.01.1971

 

Vorstand 1971

 

1. Vorsitzender:            Erika Abel

2. Vorsitzender:            Klaus Köchel

Schriftführer:                Renate Köchel

Kassiererin:                  Edith König

 Die Veranstaltungen des neuen Jahres eröffnete am 06.01.1971 das Kostümfest in den „Vier Taxbäumen“ in Brackwede unter dem Motto „Handel und Handwerk im Wandel der Jahrhunderte“. Schon der ideenreich geschmückte Saal sorgte von Anfang an für die richtige Stimmung.

Bäcker, Fleischer, Gärtner, Kammerzofen und Kellermeister gaben sich ein Stelldichein. Selbst die Henker fehlten nicht und man mußte schon aufpassen, daß man sich nichts zuschulden kommen ließ, um nicht in die Hände dieser finsteren Gesellen zu fallen. Fröhlichkeit war wieder Trumpf an diesem Abend und der Dank galt wie immer dem Vergnügungsausschuß, der sich so viel Mühe gegeben hatte, dieses Fest zu gestalten.

 

06.06.1946 – 06.06.1971   25 Jahre Gemischter Chor Die Leineweber“

Jahre, die nicht immer ganz leicht gewesen sind (Chorleiterwechsel), die aber dennoch viele Höhepunkte hatten, an die man gerne zurückdenkt.

 

Zitat aus der Chronik des Chores:

Daß wir unser 25 -jähriges Jubiläum feiern können, haben wir in erster Linie denen zu verdanken, die trotz schwerer Stunden innerer Zerrissenheit den Mut nicht aufgegeben haben, den Chor zusammenzuhalten.

Allen düsteren Prophezeiungen zum Trotz, die auch in jüngster Zeit noch den Chor auseinander bringen sollten: „Nun erst recht!“ So veranstalteten wir am 06.06.1971, genau 25 Jahre nach dem Gründungstage ein Singen im Botanischen Garten.

Die schönen Madrigale und Volkslieder europäischer Art nahmen die Zuhörer mit dankbarem Applaus hin. Das Wetter war uns zwar nicht wohlgesinnt - es war kühl und regnerisch -, aber unsere Stimmung ließen wir uns nicht verderben und zogen anschließend zusammen mit Kind und Kegel hinauf zur Hünenburg zum Erbsensuppe - Essen. Und siehe da, die Sonne hatte Erbarmen und lockte uns ins Freie. Viel zu schnell verging der Nachmittag mit Kinderspielen und gemütlichem Beisammensein.

Zitat Ende.

 

09.10.1971: Alle Mitglieder des Chores trafen sich im Hotel Wiebracht in Brackwede, um das 25-jährige Geburtstagsfest in festlichem Rahmen zu feiern. Eingeleitet wurde der Abend mit einem gemeinsamen Abendessen. Im offiziellen Teil wurden wieder einige Mitglieder geehrt, die 10 bzw. 20 Jahre lang dem Chor die Treue hielten. Aber im Mittelpunkt der Ehrungen standen 3 Chormitglieder, die vor 25 Jahren den Leineweberchor gegründet hatten. Es waren:

 

Edith Bunte, Edith König und Günter Abel.

 

Eine Rückschau in Versen rief noch einmal so manche Begebenheit der vergangenen Chorzeit ins Gedächtnis, und gab Gesprächsstoff in Hülle und Fülle: „Wißt Ihr noch?“ Mit Tanz und Spielen feierte man wieder ein rechtes Leineweber - Geburtstagsfest.

 

In der Chorarbeit ging es mit vollem Einsatz und unter Aufwand aller Kräfte weiter an die Durchführung des Jubiläumsjahres: das Konzert in der Oetkerhalle zusammen mit der Jugendmusikschule Bielefeld, die ihr 10-jähriges Bestehen feierte. Auf dem Programm standen  neben einigen alten, bekannten Liedern wie „Exultate Deo“ von Scarlatti. „Landsknechtsständchen“ von Di Lasso, natürlich auch allerlei neue. Nach der ersten Gemeinschaftsprobe war der Chor noch längst nicht davon überzeugt, daß es klappen würde, aber nach zwei weiteren Proben war man dann schon optimistischer. Mit Recht, wie es sich in dem Konzert am 13.11.1971 herausstellte. Die Oetkerhalle war mit ca. 1.200 Zuhörern gut besucht und der Kontakt zum Publikum war schnell hergestellt. Wenn auch das erste Chorwerk „Jubilate Deo“ von Lechner nicht so klang, wie es eigentlich sein sollte, so ließ man sich doch nicht verwirren. Der Beifall bewies, daß die Arbeit doch nicht umsonst war. Es hatte sich gelohnt, mit aller Kraft an den Proben zu diesem Konzert zu arbeiten (Sechs Sonderproben).

 

 24.10.1971: Vor dem großen Konzert nahm der Chor noch an einem Gemeinschaftskonzert verschiedener Chöre teil, das als Wertungssingen aufgezogen war. Die Beurteilung für den Liederzirkus von Pepping „Bei Tag und Nacht“ fiel sehr günstig aus und daraus folgend ermunterte man sich, an einem Leistungssingen teilzunehmen ( Kreis-, Bezirks-, Bundesleistungssingen). Mit dem Endziel: „Meisterchor des Sängerbundes NRW“.

 

28.11.1971: 1. Advent.

Das St. Hedwigswerk hatte den Chor kurzfristig gebeten, eine Feierstunde in Kassel mit Weihnachtsliedern zu umrahmen. Diese Aufgabe teilte sich der Chor mit Herrn Kantor Grohmann und der Sängerin Myriam Robbins von den Städtischen Bühnen Bielefeld.

 

05.12.1971: 2. Advent.

Wieder besuchte der Nikolaus die große Leineweber - Familie. An Stelle der sonst üblichen Papiertüten brachte der Nikolaus diesmal für die Kinder prall gefüllte Filzstiefelchen mit. Das war eine Überraschung.

Der dritte Advent war chorfrei.

 

19.12.1971: 3. Advent.

Der Chor brachte den Insassen des Lutherstiftes in der Kreuzstraße ein Weihnachtsständchen und sorgte somit für eine schöne weihnachtliche Stimmung .

 

Nachzutragen wäre: Ein Hochzeitsständchen, zwei Ständchen im Krankenhaus, ein Kegelabend .

Man kann also sagen, daß das Jahr 1971 zwar ein arbeitsreiches, aber auch ein erfolgreiches war. So behielten alle Mitglieder des Leineweberchores den nötigen Mut, weiterzumachen.

 

 

Jahreshauptversammlung 27.01.1972

 

Vorstand 1972:

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Renate Köchel

Kassiererin :                Edith König

 

25.05.1972: Anläßlich des „Tag des Liedes“ am 26.05.1972 wollte der Chor im Botanischen Garten Singen. Aber es mußte, bedingt durch anhaltenden Regen schnellstens umdisponiert werden. Also beglückte man die Bewohner des benachbarten Altenheimes St. Pius mit Madrigalen und europäischen Volksliedern. Sie waren dankbar für das unerwartete Ständchen. Der Chor wurde dabei unterstützt von den Richard Lörcher Oktett unter Leitung von Ernst Fortmann.

Abends trafen sich die Mitglieder des Chores am Kesselbrink, um gemeinsam mit dem Bus Richtung Brake zum Deelenfest zu fahren. Der Bus hielt schon unterwegs an einem Kinderspielplatz an, wo man mit Drehorgelmusik und Getränken empfangen wurde. Nach einem anschließenden, kurzen Spaziergang erreichte man das Ziel. Eine zwar kalte, aber reichlich geschmückte Scheune, wo man es sehr gut aushalten konnte.

Verschiedene Maßnahmen (Tanzen und Trinken) sorgten aber schnell dafür, daß die Kälte vergessen wurde. Man war sehr ausgelassen, ungezwungen und fröhlich.

Der Busfahrer, der die Mitglieder des Chores abholen wollte, mußte sehr viel Geduld aufbringen, bis endlich die ganze Gesellschaft verstaut war. Ein Chormitglied nahm sogar kurz vor der Heimfahrt ein erfrischendes Bad in einem Tümpel. Ganz freiwillig? Es war ein rundum gelungener Abend.

 

04.06.1972: Familienausflug mit Kind und Kegel wieder im Turnerheim des TV-Einigkeit in der Senne. Wetter: Großartig. Stimmung: dementsprechend  ausgezeichnet. Beteiligung: weniger gut. Lag es am guten Wetter?

 

19.06.1972: Anläßlich des 125-jährigen Bestehens der Kreissparkasse Bielefeld fand in Theater am alten Markt eine Feierstunde statt. Der Leineweberchor mußte wieder einmal – wie schon oft – kurzfristig einspringen, um die Feierstunde mit einigen Liedern zu umrahmen. Dieser Auftritt wurde , wie es zu diesem Zeitpunkt wohl niemand ahnen konnte, der letzte unter Herr Uhlichs Leitung.

Schon nach der Sommerpause fiel der langjährige Dirigent durch Krankheit aus. Diesmal war es eine Krankheit in so schwerer Form, daß eine Trennung einzig möglicher Ausweg war.

Ein Schritt, der Herr Uhlich selbst und den Vorstand wohl in besonderer Weise vor eine der schwierigsten Aufgaben stellte.

Zunächst standen noch drei Termine aus: Ein Konzert mit dem befreundeten Männergesangverein Wetter/Ruhr. Eine Feierstunde vom St. Hedwigswerk und das Weihnachtskonzert.

Das Konzert in Wetter wurde sofort abgesagt. Für das Mitwirken der Feierstunde vom St. Hedwigswerk probte man weiter unter Leitung des Chormitgliedes Günther Landwehr.

Schon nach wenigen Wochen fand man einen Ausweg. Der Oberstudienrat Haase - Experte in Sachen Chorarbeit - war bereit, sich des Chores anzunehmen. Schwungvoll und versiert ging er an die Arbeit und bereits nach drei Proben  bei dem ersten gemeinsamen Auftritt am

22.10.1972 bei der Feierstunde des St. Hedwigswerkes in der Oetkerhalle mit überwiegend Ostdeutschen Liedern.

 

07.10.1972: Das Stiftungsfest mußte aus terminlichen Gründen kurzfristig umgelegt werden. Ob sich dadurch die stattliche Teilnehmerzahl von 40 (Vierzig) ergeben hat? So wenig Platz zum Tanzen hatte man noch nie. Aber nett war es trotzdem.

 

Der Nikolaus besuchte in diesem Jahr die Kinder privat - es gab keine große Nikolausfeier. Wie man hörte, soll es sehr schön gewesen sein.

 

 

Jahreshauptversammlung am 27.01.1973

 

Vorstand 1973:

 

1.Vorsitzende :          Erika Abel

2.Vorsitzender :         Klaus Köchel

Schriftführer :

Kassiererin :              Edith König

 

24.02.1973: „Orientalische Nächte“ (sprich Kostümfest) im Hotel Wiebracht.

Bunt und fröhlich gekleidete Leineweber vergaßen eine Nacht lang ihre Sorgen und feierten ausgelassen in einem großartig geschmückten Saal. Sogar ein Separée mit Überraschungen gab´s. Einfach toll. Der Vergnügungsausschuß hatte sich natürlich wieder viel Mühe gegeben.

 

05.05.1973: Kreisleistungssingen in Arnsberg.

Mit nur 34 Chormitgliedern stellte man sich der ersten Prüfung auf dem Weg zum „Meisterchor“. Gesungen werden mußten ein Volkslied und ein Wahlchor.

 

Zitat aus einer Bielefelder Zeitung zu diesem Anlaß:

Die 34 Bielefelder Sängerinnen und Sänger unter ihrem Chorleiter Ulrich Haase erhielten für ihre Darbietung des Landsknechtsständchen von Orlando di Lasso die Note 2, und für den Liedvortrag „Gesegn dich, Laub“ von Jürg Baur sogar die Bestnote 1 zuerkannt. Sie rückten dadurch in die höhere Gruppe der Teilnehmer am nächsten Bezirksleistungssingen auf.

Zitat Ende.

 

Die Sängerinnen und Sänger dankten nach diesem Singen dem Chorleiter Ulrich Haase, der mit großer Unnachgiebigkeit und mühevollem Einsatz bei oft sehr schlecht besuchten Proben diesen Erfolg schaffte.

 

27.05.1973: Tag des Liedes

Auch in diesem Jahr verband man den Tag mit einem Familienausflug zur Hünenburg, wo man einige nette Stunden verbrachte - bei leckerer Erbsensuppe und vielen Spielen für groß und klein oder einfachem Nichtstun.

Morgens - als Auftakt - erfreute der Chor im Botanischen Garten (zusammen mit den Bläsern des Richard Lörcher Oktetts) bei strahlendem Sonnenschein viele Zuhörer mit Madrigalen und Volksliedern. Zur großen Freude der Chormitglieder dirigierte zum Abschluß als "Gast" der frühere Chorleiter Ted Uhlich „Ein Musicus wollt fröhlich sein“.

 

Am 05.09.1973 verstarb Herr Uhlich.

 

Der Vorstand des Chores bat eine Bielefelder Tageszeitung, folgenden Text zu veröffentlichen:

 

Zitat:

 

Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Chorleiter.

 

                                            Herr Theodor Uhlich

 

In den 15 Jahren seiner Dirigententätigkeit hat er mit seiner dynamischen Künstlernatur das musikalische Bild unseres Chores geprägt.

 

Als er sich vor einem knappen Jahr - gezwungen durch seine Erkrankung - schweren Herzens entschloß, die Arbeit mit dem Chor aus den Händen zu legen, blieben die menschlichen Kontakte unverändert bestehen. Die ihm verliehene Ehrenmitgliedschaft war dafür ein äußeres Zeichen.

 

Nun ist dieser Mensch, dessen Stil von mitreißendem Temperament und spontaner Eingebung geprägt war, von uns gegangen.

 

Wir haben einen Freund verloren.

                                                                       Gem. Chor " Die Leineweber "

 

Zitat Ende.

 

Dieser Text erschien im Westfalen Blatt am 12.September 1973.

Für den Chor war es eine traurige, aber selbstverständliche Pflicht, bei der musikalischen Umrahmung der Trauerfeier mitzuwirken. Noch einmal sangen ihm seine Leineweber „Jubilate deo“(von di Lasso) und „Exultate deo“ (von Scarlatti).

 

Der Probenbesuch nach der Sommerpause ließ sehr zu wünschen übrig. Sehr zum Leidwesen der immer getreuen und natürlich des Chorleiters, so daß wieder einmal für das Weihnachtsprogramm etliche Sonderproben eingelegt werden mußten.

 

Aber vorher feierte man am 18.08.1973 das Stiftungsfest, das wieder als Deelenfest arrangiert wurde. An einem herrlichen Sommerabend brachte der Bus die Mitglieder des Chores wieder bis kurz vor das Ziel. Nach einem Spaziergang durch Wald und Feld mit Marschverpflegung im Bollerwagen wurde dann bei Bratwurst, Spiel und Tanz wieder ein zünftiges Fest gefeiert. Als der Busfahrer endlich auch die Unentwegtesten zusammenhatte, wurde die Heimreise angetreten.

 

In der Vorweihnachtszeit war der Chor sehr beschäftigt und sang seine „Musik zur Weihnacht“.

Am 02.12.1973 um 15.30 Uhr in Kammeratsheide

Am 02.12.1973 um 18.00 Uhr in Stieghorst

Am 05.12.1973 um 20.00 Uhr in der Altstädter Nicolaikirche

Am 15.12.1973 um 20.00 Uhr in Leopoldshöhe

Der Besuch, zum Teil bedingt durch das Sonntagsfahrverbot war sehr unterschiedlich.

An der Orgel spielte Herr Kantor Grohmann und sein Sohn Christoph. Ebenfalls wieder dabei waren die Bläser des Richard Lörcher Oktetts unter Leitung von Ernst Fortmann, denen das Zusammen musizieren mit dem Chor doch leichte Schwierigkeiten bereitete. Aber alles in allem gesehen waren die Weihnachtskonzerte ein schöner Erfolg, zumal sich wieder einmal einige sehr schwierige Chorsätze im Programm befanden. z.B. „Heiland, reiß die Himmel auf“.

 

Am 23.12.1973 brachte man den Bewohnern des Altenheimes St. Pius wieder ein weihnachtliches Ständchen.

 

Zitat aus der Chronik:

Wir sind immer wieder froh, wenn wir sehen, wieviel Freude wir mit unseren Liedern bringen.

Zitat Ende.

 

Zu vermerken sei zum Schluß des Jahres 1973:

Drei Kegelabende fanden statt, die nach wie vor beliebt sind (aus sportlicher oder gesellschaftlicher Hinsicht?) und das „Leineweber-Standesamt“ verzeichnete im Nachwuchsregister einen männlichen Nachkommen. Tenor oder Bass - das ist hier die Frage, die aber erst die Zukunft beantworten kann.

 

 

Jahreshauptversammlung am 26.01.1974

 

Vorstand 1974:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführer :             

Kassiererin :                Edith König

 

09.02.1974: Kostümfest im Stammlokal Stüwe. Motto: Nachtjackenviertel.

Es war wirklich eine tolle Party mit alten Klamotten voller Rüschen und Spitzen. Dazu viel Schwung und Unfug der gutgelaunten Teilnehmer.

 

16.03.1974: Bezirksleistungssingen in Schwerte.

Intensive Chorarbeit war bis zu diesem Termin zu leisten, denn man wollte sehr gern auch die Leistungsstufe II erfolgreich abschließen. Das gelang auch. Der Aufgabechor „In den besten Jahren“ von Hans Heinrichs und der Wahlchor „Herbstlied“ wurden jeweils mit „sehr gut“ bewertet. Gedankt wurde danach speziell Herrn Haase, der mit liebenswürdiger Zähigkeit zu diesem hervorragenden Ergebnis führte.

 

06.04.1974: An diesem Tage fuhr der Chor wieder zum Männergesangsverein Wetter/Ruhr anläßlich des 11-jährigen Bestehens dieses Chores. Gern war man dieser Einladung zu einem Konzert in- und ausländischer Volkslieder gefolgt. Daß man anschließend in gemütlicher Runde zusammensaß, versteht sich.

 

Der19.05.1974 brachte den wohl ungewöhnlichsten öffentlichen Auftritt der bisherigen Chorgeschichte. Aufgrund einer Fehlorganisation (Mißverständnisse) hatte man in Bünde auf einer Wiese anläßlich eines Volksfestes das zweifelhafte Vergnügen, singend gegen die Übermacht von Kirmesmusik und Bratwurstverkauf anzukämpfen. Ein Ereignis, das sich am besten mit Humor ertragen ließ.

 

26.05.1974: Tag des Liedes. Singen im Botanischen Garten.

Zusammen mit dem Richard Lörcher Oktett erfreute der Chor morgens seine zahlreichen Zuhörer mit einem bunten, frohen Programm. Anschließend wanderte man wieder gemeinsam zur Hünenburg, wo bei Erbsensuppe, Kaffee, Kuchen und vielen Spielen für groß und klein einige frohe Stunden verbracht wurden. Eben ein echter Leineweber-Familientag.

 

11.07.1974: Chorkonzert im Ceciliengymnasium.

Begleiter und Solist am Flügel: Christoph Grohmann. Gesungen wurden alte Madrigale, vierstimmige Gesänge von Haydn, einem Zyklus aus der Romantik, vier slowakische Bauernlieder von Bartok, den Zyklus „Bei Tag und Nacht“ von Pepping und noch viel mehr. Obgleich die Besucherzahl leider hinter den Erwartungen zurückblieb, war dieses Konzert von der chorischen Arbeit her gesehen ein schöner Erfolg.

 

22.09.1974: Fahrt ins Blaue.

Eine gutgelaunte Schar traf sich früh morgens am Kesselbrink, um mit dem Bus ins Blaue zu fahren. Das Ziel – Attendorn am Biggesee – musste geraten werden. Dieses gelang auch einigen ganz gewitzten. Besichtigung der Tropfsteinhöhle, essen im oder am Schloß, wandern am Biggesee. Bis dahin hielt sich das Wetter. Leider war die Fahrt über den Biggesee sehr naß – von oben und unten. Kräftige Schauer hielten nur die unentwegtesten unter Regenschirmen auf Deck. Das konnte der Vergnügungsausschuß wirklich nicht einplanen. Ansonsten war alles bestens organisiert, und der Tag klang mit einem herzlichen Dankeschön an den Vergnügungsausschuß aus.

 

04.12.1974: Musik zur Weihnacht in der Altstädter Nikolaikirche.

Solist an der Orgel: Christoph Grohmann. Der Chor sang Werke von Accard, Praetotius, Bruckner, Brahms, Reger, Distler und anderen. Sehr erfreut waren die Sängerinnen und Sänger über den überaus guten Besuch des Konzertes, was sicher auch dazu beitrug, daß man schnell eingestimmt war.

 

Am 15.12.1974 wiederholte der Chor sein Konzert mit geringen Veränderungen in der ev. luth. Kirche „Peter und Paul“ in Heepen um 16.00 Uhr und in der ev. Kirche in Stieghorst um 18.00 Uhr. Hier wirkte jeweils das Richard Lörcher Oktett unter Leitung von Ernst Fortmann mit. Die altehrwürdige Kirche in Heepen war bis auf den letzten Platz besetzt, sehr zur Freude des Pfarrers, der vorher etliche Zweifel über die Besucherzahl geäußert hatte. Auch in diesen beiden Kirchen waren die Zuhörer über das Konzert sehr erfreut, wie wiederholt versichert wurde.

 

Am 19.12.1974 war der letzte Chorabend des Jahres1974, an dem eine Reihe der Mitglieder für langjährige Sängertätigkeit vom Deutschen Sängerbund durch den Kreisvorsitzenden Herrn Vermillion geehrt wurden. Auch der Leineweberchor selber dankte in diesem Jahr einigen Chormitgliedern für 10-, 20- und 25-jährige Treue. Diese Ehrungen im engsten Kreis des Chores einmal durchzuführen, und nicht auf irgend einem Fest, hielt man für sehr gut. Es wurde ja nicht eine Mitgliedschaft allein geehrt, sondern eine Gesangstätigkeit,.

 

 

Jahreshauptversammlung am 25.01.1975

 

Vorstand 1975:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Christel Daeche

Kassiererin :                Edith König

 

08.02.1975: Karneval in Kipps Hof.

Das Hütten- und Bandenfest mit einem Hauch von Alpenromantik wurde für alle Beteiligten zu einem ausgelassenen und fröhlichen Festerlebnis.

 

24.- 25.05.1975: Bundesleistungssingen in Gummersbach.

Nachdem der Chor beim Kreis- und Bezirksleistungssingen so erfolgreich abgeschnitten hatte, strebte er natürlich nach dem höchsten Ruhm.

Innerhalb der vorgeschriebenen Probefrist hatte man drei Aufgaben zu bewältigen.

1. Dem Pflichtchor:                          Eine Motette

2. Dem selbstgewählten Volkslied. „Die Lerche“ von A. Mendelssohn

3. Dem Wahlchor:                           „Die Rechenstunde“ von H. Genzmer

 

Zitat aus der Chronik des Chores:

Wir überwanden die verschiedenartigen musikalischen Schwierigkeiten dieser drei Stücke durch zähe Probenarbeit, die manchmal bis an die Grenzen unseres Durchhaltevermögens ging. Aber am Sonntag, dem 25.05.1975 , wurden wir für allen Einsatz reichlich belohnt. Wir bestanden die Prüfung mit außerordentlichem Erfolg. Alle drei Aufgaben lösten wir – nach Meinung der Jury – „sehr gut“. Auch den Liedsatz des Stundenliedes (Morgenlied aus dem Zyklus „Froher Tag“ von Wittmer) trugen wir „sehr gut“ vor. Hier wollte es der Zufall, daß dieser Liederzyklus uns schon seit Jahren bekannt war. So fuhren wir dann mit unseren „4 Einsern“ in bester Laune nach Hause. Zuvor hatte der Veranstaltungsleiter die hervorragenden Leistungen unseres Chores in allen musikalischen Disziplinen vor allen Zuhörern noch besonders hervorgehoben und gewürdigt.

Seit diesem denkwürdigen Tag dürfen wir den Titel „MEISTERCHOR“ führen.

Zitat Ende.

 

Nun ein Originalbericht, der für die Bielefelder Presse am 28.05.1975 geschrieben wurde.

Der Kopf dieses Schreibens sah folgendermaßen aus:

 

Gem. Chor „Die Leineweber“ „M e i s t e r c h o r“ des Sängerbundes

Nordrhein–Westfalen

 

Beim diesjährigen Bundesleistungssingen des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen stellte sich der Bielefelder Gem. Chor „Die Leineweber“ am letzten Sonntag in der akustisch hervorragenden Stadthalle in Gummersbach dem höchsten Kriterium des Deutschen Sängerbundes. Chöre, die diese höchste Würde erringen wollen, müssen sich in den vorangegangenen Jahren in den Vorstufen eines Kreisleistungssingens und eines Bezirksleistungssingens bewährt haben. Erst nach diesen Vorprüfungen, die erfolgreich verlaufen müssen, wird ein Chor zum Bundesleistungssingen zugelassen.

In diesem Jahr stellten sich in Nordrhein-Westfalen insgesamt 37 Chöre dieser Aufgabe. Als Wertungsrichter fungierten 5 anerkannte Experten:

Der Bundes Chorleiter Prof. Herrmann Josef  Rübben, Köln

Prof. Friedrich Radermacher, Köln

Prof. Walter Schneider, Stuttgart

Dozent für Chorleitung und Chormusik Karl Haus, Würzburg

Städt. Musikdirektor Matthias Büchel, Gütersloh

 

Das Wertungssingen hat mit dem früher florierenden, mitunter sehr dubiosen Wettstreitsingen nichts gemein. Hier liegt ein strenges Reglement zugrunde, das auf echter künstlerischer Leistung, nicht aber auf Effekt und anderen Dingen basiert. Die Chöre wählen selbst eine Chorkomposition, die in Umfang, Schwierigkeit und künstlerischem Wert hohen Anforderungen entsprechen muß. Sie muß, ebenfalls wie das ausgewählte Volkslied, dem Musikausschuß zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt werden. Bei der Wahl und Gestaltung des Volksliedes gilt in erster Linie die echte Schlichtheit des Satzes, wie die entsprechende ungekünstelte, stilechte, aber tonschöne Interpretation. Etwa drei Monate vor dem Wertungstermin erhält der Chor einen vom Musikausschuß ausgewählten Aufgabechor, der einwandfrei gesungen werden muß, ganz unabhängig, ob er dem Chor und dem Dirigenten gefällt oder „liegt“.

 

Alle Chöre, die bei der Benotung dieser drei Werke bzw. der Interpretation zweimal „gut“ und einmal „sehr gut“ erhalten, haben die erste Hürde genommen. Bei einer Bewertung mit dreimal „gut“ oder nur einem „befriedigend“ scheidet der Bewerber aus. Die erfolgreichen Chöre erhalten dann den sogenannten „Stundenchor“, eine Komposition, die unter Aufsicht in nur einer Stunde studiert und anschließend vorgetragen werden muß, wobei die Note „befriedigend“ genügt.

Die „Leineweber“ fuhren bestens vorbereitet und offensichtlich in einer sängerischen Höchstform nach Gummersbach. Sie überzeugten, ja, brillierten mit ihrem Singen derart, daß sie viermal die „eins“ erhielten. Ein geradezu sensationelles Resultat, eine Leistung, auf die der Chor, ja, der ganze Sängerkreis Ravensberg stolz sein kann.

Die Leineweber sind der erste Meisterchor des Sängerkreises Ravensberg!

 

Die Vorsitzende des Chores, Erika Abel, nahm unter dem Beifall des überfüllten Hauses Glückwünsche und Ehrenurkunde aus der Hand des Präsidenten Hans Laufenberg entgegen. Auch unser herzlichster Glückwunsch gilt dem erfolgreichen Chor und seinem hervorragenden Chorleiter Ulrich Haase, Bielefeld!

 

 

Städt. Musikdirektor Matthias Büchel, Gütersloh,

Mitglied des Musikbeirats des Sängerbundes

Nordrhein-Westfalen

 

Ende des Berichtes.

 

30.05.1975: Mitwirkung beim Konzert des Polizeichores Bielefeld in der Oetkerhalle.

Es war ein erfolgreiches Konzert heiterer Note.

 

Am 12.07.1975 fand das fast schon traditionelle Deelenfest bei Bauer Schnelle in Stedefreund statt. In der Scheune wurde fleißig getanzt, während im Freien die Würstchen brieten und Nägel mit viel Gaudi in Balken getrieben wurden. Der Vergnügungsausschuß hatte sich wieder viel Mühe gegeben.

 

Am 19.10.1975   umrahmte der Chor wieder die Feierstunde des St. Hedwigswerkes in der Oetkerhalle mit seinen Liedern.

 

30.11.1975: Nach intensiver Probenarbeit sang der Chor am 1. Advent nachmittags in der ev. Kirche in Heepen und abends in der ev. Kirche in Stieghorst. An beiden Veranstaltungen wirkte das Richard Lörcher Oktett unter Leitung von Ernst Fortmann mit. Nach dem Konzert in Heepen fand dann eine Debatte zwischen dem Pfarrer und einigen Zuhörern statt: Darf oder soll man nach einem Weihnachtskonzert in der Kirche klatschen oder nicht? Was spricht dafür, was dagegen?

 

Am 03.12.1975 fand dann die „Musik zur Weihnacht“ in der Altstädter Nicolaikirche statt. Christoph Grohmann an der Orgel und der Blockflötenkreis des Ratsgymnasiums (Dietlind Gietzen) umrahmten gekonnt die Darbietungen des Chores. Das Konzert war gut besucht und wieder ein sehr schöner Erfolg.

 

Am 13.12.1975 trug der Chor anläßlich der Weihnachtsfeier der Bielefelder Schützengesellschaft in der Schönen Aussicht einige weihnachtliche Lieder vor.

 

Der letzte Chorabend am 18.12.1975 brachte wieder einigen der Mitglieder Ehrungen Seiten des Chores – 10-, 20-, 25-jährige Singetätigkeit – und seitens des Deutschen Sängerbundes, ausgesprochen durch den 1. Vorsitzenden des Sängerkreises Ravensberg, Herr Vermillion.

 

Vermerke zum Schluß des Jahres 1975:

Ein kleiner Ravensberger wurde geboren.

 

 

Jahreshauptversammlung am 24.12.1976

 

Vorstand 1976:

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Christel Daeche

Kassiererin :                Edith König

 

Der 30.05.1976 gab dem Chor Gelegenheit, sich wieder den Bürgern der Stadt Bielefeld vorzustellen, und zwar anläßlich des „Leineweber-Marktes“, der ja zu einem festen Bestandteil der Stadt Bielefeld werden soll. Auftrittsort war der Leineweber-Brunnen. Zwar fernab des großen Volkstrubels, aber es hat allen recht viel Spaß gemacht.

 

Zitat aus der Chronik des Chores:

Unser Jubiläumskonzert anläßlich des 30.-Jährigen Bestehens des Leineweber - Chores sollte ursprünglich im Juni stattfinden, da des Chor ja am 06.06.1946 gegründet wurde. Terminschwierigkeiten der „Kammermusikvereinigung Bielefeld“, die wir um Mitwirkung gebeten hatten, veranlaßten uns, das Konzert auf den 02.10.1976 zu verlegen.

So setzten wir denn nach der Sommerpause unsere ganze Kraft daran, das Konzert zu einem Zeugnis unseres musikalischen Könnens werden zu lassen. Der Titel „Meisterchor“ verpflichtet eben! Mit Hilfe vieler Sonderproben und aufgrund des großen Einsatzes unserer Mitglieder gelang uns ein im feierlichen Rahmen der Rudolf Oetkerhalle ein gutes Konzert.

Unsere musikalischen Partner - die Kammermusikvereinigung Bielefeld und Christoph Grohmann am Klavier - trugen viel zum gelingen des Konzertes bei.

Zu den musikalischen Höhepunkten der Leineweber zählten unter anderem „Zahnweh“ von Robert Schumann, die „Rechenstunde“ von Genzmer, „Urfinsternis“ von Grell, „Mikropanoptikum“ von Strobbach und die Tanzliederkantate „Über Länder und Meere“ von Albrecht Rosenstengel. Eine großformatige Festschrift würdigte die Bedeutung dieses Konzertes. Gern hätten wir es in einer voll besetzten Oetkerhall gesungen, aber wir waren dennoch zufrieden, daß wenigstens der Saal fast besetzt war. Alles in allem - eine gelungene Veranstaltung.

Ende des Zitates.

 

Am 30.10.1976 feierte der Chor dann sein 30-jähriges Jubiläum im Hotel Wiebracht in Brackwede. Nach einem vom Chor spendierten Essen für alle aktiven Mitglieder, nach den Ehrungen für 10-, 20-, 25- und 30 jährige Mitgliedschaft verbrachten die Leineweber mit ihren Gästen einen gemütlichen, heiteren, beschwingten Abend mit viel Tanz.

 

Am 03.12.1976 heiratete die Sängerin Christel Daeche - nunmehr Christel Stehr - in Bünde. Die Leineweber überraschten die völlig ahnungslosen Hochzeitsgäste und das ebenso ahnungslose Hochzeitspaar mit einem Ständchen. Das war eine sehr große Freude!

 

Adventsingen am 19.12.1976 in zwei Altersheimen, ein schöner Abschluß des Leineweber-Jahres. Der Chor sang vormittags zunächst im Laurentiusheim in der Weihestraße, anschließend im Piusheim am Haller Weg. Die alten Leute hatten viel Freude an den Liedern und die Mitglieder des Chores wiederum freuten sich über viele fröhliche Gesichter.

 

Schlußwort:

Der Probenbesuch war im Jahre 1976 so gut wie selten: 8 (Acht) Mitglieder fehlten nicht ein einziges Mal, und 6 (Sechs) Sänger versäumten nur einmal die Proben. Hoffentlich ein gutes Vorzeichen für weitere Chorarbeit.

 

 

Jahreshauptversammlung am 13.01.1977

 

Vorstand 1977:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Christel Stehr

Kassiererin :                Edith König

 

Dieses für den Chor recht ereignisreiche Jahr begann mit einer Veranstaltung des Sängerkreises Ravensberg.

 

Am Sonntag, dem 20.03.1977 wurde ein Leistungssingen mit Bewertung auf Kreisebene in der Aula des Ceciliengymnasiums veranstaltet, an dem der Leineweberchor teilnahm. Er trug einige nicht allzu schwere Lieder vor und schnitt in der Bewertung mit „Gut“ ab, wie sich das für einen Meisterchor gehört.

 

Am Sonntag, dem 01.05.1977 fand der traditionelle Maiausflug statt, an dem immerhin 40 Leineweber mit Kindern teilnahmen. Leider war das Wetter diesem Unternehmen nicht besonders hold. Man ließ sich jedoch die Laune nicht verderben und wanderte unverdrossen über den Poetenweg in Richtung Werther. Die Mittagsrast war im Schwedenfrieden, wo abwechslungsreiche Kost alle Teilnehmer erfreute. Zurück ging es über den Fernsehturm nach Olderdissen.

 

Am Sonntag darauf, dem 08.05.1977 trat der Chor im Chorsaal des Staatsbades Oeynhausen auf. Da an diesem Nachmittag noch anderweitige Veranstaltungen liefen, trafen die Darbietungen des Chores nicht ganz auf das von ihm erhoffte Echo. Der Chor brachte einen Madrigal-Teil. Unter anderem wurde gesungen: „Fahren wir froh im Nachen“ von Gastoldi und das neu geprobte „Feuer, Feuer“ von Thomas Morley. Es folgte ein romantischer Teil von Mendelssohn-Bartholdy und Bruch, einige Volkslieder – Sätze: „Zu Frankfurt an der Oder“, „Es wollt ein Schneider wandern“, die „Binschgauer Wallfahrt“. Den Abschluß bildete der Zyklus „Über Länder und Meere“. Christoph Grohmann begleitete den Chor am Klavier.

 

Es folgte am 04.06.1977 ein Sommerkonzert in der Aula des Ceciliengymnasiums. Das Programm entsprach größtenteils demjenigen in Bad Oeynhausen. Diesmal war jedoch der Blockflötenkreis des Ratsgymnasiums Bielefeld unter Leitung von Dietlind Gietzen der musikalische Partner. Diese jungen Menschen begeisterten durch ihr sauberes Flötenspiel. Auch die Darbietungen des Leineweberchores fanden bei den zahlreich erschienenen Besuchern ein gutes Echo. Es war ein gelungenes Konzert.

 

Am Sonntag, dem 09.10.1977 fuhr der Chor mit dem Bus nach Herdecke-Ende, um dort im Gemeindehaus ein volkstümliches Konzert zu geben. Die Einladung kam durch den Männergesangsverein Herdecke-Ende zustande. Dieses Singen fand bei den zahlreichen Zuhörern viel Beifall. Anschließend saßen die Mitglieder des Leineweberchores mit dem Männerchor beim gemeinsamen Abendessen gemütlich beisammen und stärkte sich für die bevorstehende Heimreise. Abends gegen 22.30 Uhr erreichte man wieder den Heimatort.

 

Dann erwartete den Chor eine Aufgabe besonderer Art. Die Dresdener Bank war an ihn herangetreten, und hatte um die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier einer Ikonen-Ausstellung des Künstlers „Adalbert Broscheit-Remonte“ gebeten.

Diese Ausstellung wurde am 08.11.1977 in Gütersloh eröffnet. Dann folgte am 24.11.1977 die Eröffnung in Bielefeld und schließlich am 09.12.1977 in Detmold. Der Chor trug anläßlich dieser drei Eröffnungsfeierlichkeiten Gesänge des orthodoxen Abendamtes vor. Die Leistungen des Chores fanden sehr viel Anklang. Anläßlich der Eröffnung in Bielefeld hatten die Chormitglieder Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen und an einem Umtrunk teilzunehmen. Herr Broscheit-Remoute war von den musikalischen Darbietungen derart begeistert, daß er Herrn Haase aus Dankbarkeit regelrecht auf den Leib rückte.

 

Am Sonntag, dem 04.12.1977 fand in der kleinen Kirche in Stieghorst nachmittags das Weihnachtskonzert statt, das sehr gut besucht war.

 

Drei Tage später, am Mittwoch, dem 07.12.1977 sang der Chor dann in der Altstädter Nikolaikirche in größerem Rahmen zur Weihnacht. Ein Kernstück der beiden Weihnachtskonzerte bildeten die Gesänge des orthodoxen Abendamtes, die in ihrer Stimmung sehr gut in diesen Rahmen paßten und vom Publikum sehr positiv aufgenommen wurden. Die Altstädter Nikolaikirche war sehr gut besucht, so daß das Singen doppelte Freude machte.

 

Am 18.12.1977 sang der Chor wieder in zwei Altersheimen (im Wilhelm-Augusta-Stift und im Laurentiusheim). Diese Sitte hatte in dem Chor bereits eine vieljährige Tradition.

 

Das Leineweber - Chorjahr fand seinen Abschluß in einer außerordentlich netten, gemütlichen Adventsfeier, die im Werkraum der Kuhlo-Realschule stattfand. Kurz vor dem Fest fanden noch sehr viele Leineweber Zeit für eine gemeinsam verbrachte Stunde der Muße. Schöner hätte das arbeitsreiche Chorjahr gar nicht ausklingen können.

 

Angemerkt sei noch, daß Annigret Hantke am 03.10.1977 ihre Silberhochzeit feierte. Natürlich wurde dieses Ereignis mit einem zünftigen Leineweber-Ständchen gefeiert.

 

 

Jahreshauptversammlung am 26.01.1978

 

Vorstand 1978:

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Christel Stehr

Kassiererin :                Edith König

 

Auch das Jahr 1978 brachte dem Chor sehr verschiedenartige, abwechselungsreiche Aufgaben.

 

Gleich zu Beginn des Jahres, am Samstag, dem 07.01.1978 sang der Chor im Rahmen eines abendlichen Gottesdienstes in der Bielefelder St. Meinolf-Kirche die Gesänge des orthodoxen Abendamtes. Diese Stücke sind mittlerweile ein sehr geschätzter fester Bestandteil des Repertoires geworden. Auch bei den Zuhörern fanden sie bei verschiedensten Anlässen immer wieder ein sehr positives Echo.

 

Am Sonntag, dem 02.04.1978 fand in der Oetkerhalle um 17.00 Uhr Chorkonzert statt, das die langjährige Tätigkeit Heinrich Vermillions als 1. Vorsitzenden des Sängerkreises Ravensberg würdigte und zugleich seiner Verabschiedung  einen festlichen Rahmen gab. Wie viele anderen Chöre nahm auch der Leineweberchor gern die Gelegenheit wahr, diesem tatkräftigen Mann musikalischen Dank zu sagen.

 

Am Sonntag, dem 23.04.1978 übernahm der Leineweberchor die musikalische Gestaltung eines Konfirmations-Gottesdienstes in der Altstädter Kirche. Pastor Spangenberg leitete diesen Gottesdienst. Der Chor trug die Gesänge des orthodoxen Abendamtes vor, die dem wichtigen Ereignis im Leben der jungen Konfirmanden einen sehr feierlichen Rahmen gab.

 

Am Sonntag darauf, dem 30.04.1978 fand die bei den Leinewebern traditionelle Familienwanderung statt. Man fuhr mit Privatwagen bis Örlinghausen, von wo aus eine zünftige Wanderung durch den Teutoburger Wald stattfand.

 

Seit längerer Zeit schon arbeitete der Chor mit großer Intensität an einer musikalisch sehr originellen, man kann auch sagen experimentellen Aufgabe. Der junge Komponist Harald Weiß war, wie an andere Interpreten, so auch an den Leineweberchor herangetreten, um ihn für die Mitarbeit an der Aufführung seiner „Stadtmusik“ zu gewinnen. Seine musikalische Seele war außergewöhnlich.

 

Am Freitag, dem09.06.1978 sollte abends ab 18.00 Uhr in der Bielefelder Innenstadt ein merkwürdiges Treiben stattfinden. Der ganze Stadtkern sollte mit Lautsprechern versehen und ständig mit einem dunklen Liegeton beschallt werden. Vor diesem Hintergrund sollten sich rhetorische und chorische Darbietungen abwechseln, die inhaltlich größtenteils die sprachliche Kommunikation im Staatsleben abstrahiert wiedergeben. Diese Aufgabe reizte den Chor ganz besonders, da sie völlig andersartig als alle bisherigen war.

Die Chorpassagen waren sehr schwierig einzuüben und mußten mit den Darbietungen eines mitwirkenden Redners koordiniert werden. So probte der Chor lange Wochen, häufig auch gemeinsam mit anderen Rednern und Partnern und dem Komponisten.

 

Dann kam der 09.06.1978:

Bei gutem Wetter und lebhaftem Passantenverkehr nahm der Chor um 18.00 Uhr seinen Standplatz auf dem Alten Markt ein. Er wiederholte seinen musikalischen Part innerhalb von zwei Stunden ca. 5 (fünf) Mal. Die Darbietungen der „Stadtmusik“ wurde vom Publikum mit Erstaunen, Schmunzeln oder auch Kopfschütteln aufgenommen. Jedenfalls war dieses Ereignis außergewöhnlich und man bereute es nicht, dabei mitgewirkt zu haben.

 

Am Sonntag, dem 24.06.1978 trafen sich die Mitglieder des Chores, nun schon zum dritten Male bei Bauer Schnelle in Stedefreund, um sein gemütliches Deelenfest zu feiern. Der Vergnügungsausschuß hatte sich auch diesmal wieder etwas besonderes ausgedacht. In einem Sonderwagen der Stadtwerke Bielefeld fuhr der Chor mit großem Trara fast zwei Stunden lang durch Bielefeld. Anschließend landete er nach einer Fußwanderung auf dem Bauernhof, wo er mit gegrillten Bratwürstchen empfangen wurde. Der Rest des Abends verlief  bei Musik und heiterer Laune höchst erfolgreich.

 

Nach der Sommerpause steuerte der Chor mit seiner Probenarbeit verstärkt auf die Vorbereitung des Weihnachtskonzertes zu. Dieses in Bielefelds Kulturleben schon fest verankerte Ereignis fand am

 

Mittwoch, dem 06.12.1978 um 20.00 Uhr in der Altstädter Kirche statt. Augenscheinlich schienen die Bielefelder das Weihnachtskonzert des Leineweberchores zu schätzen, denn die doch ziemlich große Kirche war sehr zur Freude der Chormitglieder fast voll besetzt. Als Einleitung des Programms brachte der Chor, wie bereits im Vorjahr, die Gesänge des orthodoxen Abendamtes, die eine sehr feierliche Stimmung schufen. Als weitere Höhepunkte des Konzerts sind die beiden neu aufgenommenen Stücke „Richte mich, Gott“ von Mendelssohn-Bartholdy, und „Das neu geborene Kindelein“ von Dietrich Buxtehude zu nennen.

 

Am Sonntag darauf, dem 10.12.1978 fuhr der Chor auf Einladung des Hagener Männerchores nach Hagen und gestaltete gemeinsam mit diesem Chor in der Josefs-Kirche ein Weihnachtskonzert. Es wurde ein schöner Erfolg, zumal die Kirche sehr gut besucht war. (Trotz ungeheiztem Raum und bitterer Kälte.)

 

Das Chorjahr der Leineweber fand nun mit zwei Ereignissen seinen Ausklang.

 

Am Donnerstag, dem 14.12.1978 trafen sich die Mitglieder des Chores zu einem gemütlichen, adventlichen Beisammensein in den Probenräumen in der Kuhlo-Realschule. Bei Kerzenschein, Tannengrün und Plätzchen verbrachte man zwei sehr schöne Stunden der Muße und vergaß auch nicht, seinen langjährigen Mitgliedern  für ihre Treue zum Chor zu danken und sie zu ehren.

 

Am Sonntag, dem 17.12.1978 schließlich sang man vormittags im Laurentius-Altenheim in der Weihestraße zur Freude der älteren Mitmenschen. Wie schon im Vorjahr wurde der Chor auch diesmal ganz besonders herzlich aufgenommen, so daß das Singen großen Spaß machte. Keineswegs unerwähnt bleiben darf ein privates Ereignis innerhalb der Leineweber-Familie. Nach langer Zeit fügte es sich wieder einmal, daß zwei junge Leineweber sich die Hand fürs Leben reichten: Gabriele Fust und Herbert Wagner.

 

Am 22.09.1978 polterte der Chor recht kräftig bei den jungen liebenden in der Schüßlerstraße, um den Lebensbund zünftig zu besiegeln.

 

Jahreshauptversammlung am 27.01.1979

 

Vorstand 1979 :

 

1. Vorsitzende :           Erika Abel

2. Vorsitzender :          Klaus Köchel

Schriftführerin :           Christel Stehr

Kassiererin :                Edith König

 

Das Chorjahr 1979 begann mit einer großen Aufgabe:

 

Der Chor bereitete sich darauf vor, seinen Titel „Meisterchor des DSB“, den er im Jahre 1975 errungen hatte, neu zu verteidigen. Gleich von Beginn des Jahres an setzten die Sängerinnen und Sänger alle Kraft daran, die Teilnahme am Bundesleistungssingen in Stollberg bei Aachen am Sonntag, dem 29.04.1979, für sich wieder zu einem Erfolg werden zu lassen. Man war sehr gespannt, ob die Leistungen auch diesmal der kritischen Beurteilung würden standhalten können. Insgesamt 32 Chöre der höchsten Leistungsstufe des deutschen Sängerbundes hatten sich zur Teilnahme gemeldet.

Erwartungsvoll fuhren die Leineweber in den frühen Sonntagsstunden des 29.04.1979 mit dem Bus nach Stollberg zu dem Übungslokal. Sie wurden dort von einem sehr netten Betreuer empfangen, der Humor und Zuversicht ausstrahlte, Eigenschaften, die den etwas aufgeregten Gemütern sehr wohl taten.

 

Zitat aus der Chronik des Chores:

 Als Volksliedsatz brachten wir „Ich fahr dahin“ im Satz von J. Brahms. Die ganz auf die Schlichtheit und Klangschönheit des Satzes ausgerichtete Interpretation wurde mit „Sehr gut“ bewertet.

Als Pflichtchor war die Komposition „Canticum Simeones“ von Hans Vogt aus dem Jahre 1976 aufgegeben worden. Dieses geistliche Werk für gemischten Chor und Flötenbegleitung stellte an die Musikalität von Chor und Instrumentalisten hohe Anforderungen. Der junge Flötist Thomas Steiper, Preisträger des Bundeswettbewerbes „Jugend musiziert“ von 1975, war dem Chor bei der Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe durch seine einfühlsame Begleitung ein hervorragender Partner. Die Wertungsrichter benoteten diese Darbietung ebenfalls mit „Sehr gut“. Als Wahlchor hatten wir eigens für das Leistungssingen „Die Bilder aus der Matragegend“ von Zoltan Kodaly einstudiert. Der Vortrag dieses ungarischen Bilderbogens mit einer Aufführungsdauer von ca. 12 Minuten überzeugte die Jury derart, daß sie die seltene Note „1+“ vergab. Mit diesen Leistungen waren wir zum Stundenliedsingen zugelassen. Uns wurde das finnische Volkslied „Verklungenes Lied“ im Satz von Gustav Biener zugeteilt. Nach einstündiger Vorbereitungszeit gelang es uns, dieses Lied in überzeugender Interpretation darzubieten. Damit stand fest, daß der gemischte Chor “Die Leineweber“ von allen beteiligten 32 Chören die beste Bewertung erhielt. Bei der Preisverleihung würdigte der Präsident des Sängerbundes NRW Hans Laufenberg und das Publikum das Ergebnis mit dem Dalli-Dalli - Schlachtruf: Das war Spitze!

Dieser außergewöhnliche Erfolg in Stollberg gibt uns Selbstvertrauen. Uns wurde bestätigt, daß unsere Einsatzbereitschaft und Treue zum Chor sich lohnt. Andererseits war diese Leistung nur möglich durch die hervorragende Führung unseres verehrten Chorleiters, Herrn Haase. Sein musikalisches Fingerspitzengefühl, das bereits bei der geglückten Auswahl der Literatur begann, führte uns zum Erfolg.

Ende des Zitates.

 

Am Dienstag, dem 01.05.1979 fand der traditionelle Maiausflug statt, der den Chor in die Senne brachte. Leider regnete es an diesem Tag reichlich.

 

Ebenso unfreundlich zeigte sich Petrus am Sonntag, dem 27.05.1979 wo der Chor wie jedes Jahr im Botanischen Garten zum Tag des Liedes sang. Trotzdem warteten bei strömendem Regen viele Zuhörer bereits auf den Chor.

 

Herrliches Wetter wurde dem Chor jedoch für die Fahrt ins Blaue am Sonntag, dem 10.06.1979 beschert. Ein besonderes Lob für den Vergnügungsausschuß, der einen unvergeßlichen Tag in der Lüneburger Heide bereitete. Man fuhr mit dem Bus bis in die Südheide. Dort warteten bereits zwei Pferdewagen, in die man mit Vergnügen umstieg. Mit Gesang und mit Gitarrenbegleitung fuhr man nun ein weites Stück durch die schöne Landschaft. Zwischendurch wurde eine Strecke gewandert, aber man hatte immer das beruhigende Gefühl, daß der aufkommende Hunger nicht ungestillt bleiben würde. Der Picknickproviant in Form von herrlichen Würstchen und leckerem Brot baumelte über den Köpfen der Mitglieder aufreizend von der Wagendecke herab.

Zu gegebener Zeit lagerte sich die Leineweber-Runde malerisch im Gras. Alle Fressalien, deren Bild schon vorher verwirrt hatte, wurden von der Decke abgeschnitten und verschwanden binnen kurzer Zeit in den Mägen. Dann ging es weiter per Pferdewagen bis zu einem hübschen Gasthaus, wo man draußen in der Sonne saß und Kaffee trank. Als die Sängerinnen und Sänger abends wieder im Bus saßen, blickte man auf einen wunderschönen Tag zurück.

 

Am 20.10.1979 feierte der Chor sein Stiftungsfest in der Gaststätte „Alt Sieker“. Auch hier hatte sich der Vergnügungsausschuß viel Mühe gegeben, diesen Abend abwechselungsreich und schwungvoll zu gestalten, was auch bestens gelang. Wieder wurde allen klar, wie wichtig doch so ein Vergnügungsausschuß ist.

 

Nun neigte sich das Chorjahr langsam seinem Ende zu.

 

Der Chor trat mit seinem traditionellen Weihnachtskonzert in der Altstädter Kirche am Sonntag, dem 02.12.1979 (1. Advent) vor sein Publikum. Diese Musik zur Weihnacht zieht offensichtlich jedes Jahr mehr Zuhörer an. Zum ersten Mal war die große Kirche voll besetzt, was die Freude beim Singen noch mehr steigerte. Als Einleitung brachte der Chor „Nun schein Du Glanz der Herrlichkeit“ von Lechner und „Fürchtet Euch nicht“ von Demantius, zwei Stücke, die eine sehr feierliche Stimmung schufen. Als weiterer Höhepunkt des Konzertes folgten die anderen Stücke: „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ von Gerd Liesken und „Singet frisch und wohlgemut“ von Hugo Distler.

Eine Gruppe deutscher und ausländischer Weihnachtslieder rundete das Programm ab. Das Richard Lörcher Oktett bildete mit seinen Vorträgen einen wirkungsvollen Gegensatz zu dem Gesang.

 

Zitat aus der Chronik des Chores:

Wie im vorigen Jahr verlebten wir auch diesmal in der Adventszeit zwei gemütliche Stunden des Beisammenseins.

Am Donnerstag, dem 20.12.1979 trafen wir uns abends bei Kerzenschein und Tanzvergnügen und ließen unser arbeitsreiches Chorjahr in uns verklingen.

Ende des Zitates.

 

Am Sonntag, dem 23.12.1979 sang der Chor vormittags im Laurentius - Altenheim in der Weihestraße zur Freude der älteren Menschen. Wie jedes Jahr wurde der Chor dort besonders herzlich aufgenommen und freudig erwartet.

 

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